Ackerbau – Noch kann in aller Ruhe agiert werden
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 30.03.2021
„Noch haben wir ordentliche Luftfeuchtigkeiten um 50%. Nach dem Wetterbericht für die laufende Woche nehmen diese aber ab,“ meint T. Bender, amtlicher Pflanzenschutzberater im Taubertal, beschreibt den aktuellen Stand der Kulturen und gibt praktische Tipps zu anstehenden Feldarbeiten und rät zu einem Behandlungszeitpunkt früh morgens oder spät abends, da in dieser Zeit meist weniger Wind bläst und die Luftfeuchte noch etwas höher ist.
Winterweizen und Dinkel: Die Behandlungen gegen Ackerfuchsschwanz müssen nun erfolgen. Der Ackerfuchsschwanz ist oft gut bestockt, deshalb müssen wir schon jetzt von teils schwachen Wirkungsgraden ausgehen. Es gilt in der Anwendung alle Stellschrauben zu nutzen, welche die Wirkung mitbeeinflussen. Dies sind die Faktoren: Luftfeuchte, Wind, Wachsschicht, Düsentechnik und Aufwandmenge.
Als Zugabe zu oft kalkhaltigem Spritzwasser kann die Spritzflüssigkeit mit z.B. 5,0 kg Schwefelsaurem Ammoniak, 30 Liter AHL oder SprayPlus dosiert nach pH-Wert, neutralisiert werden. Dann die Granulate (Sulfonyle) zugeben zum Ende die Safener/FHS (flüssig)
Auf Ackerfuchsschwanz-Problemstandorten sollte jetzt unbedingt eine gezielte Gräserbehandlung angestrebt werden. Dafür eignen sich Mittel wie Atlantis Flex, oder Niantic. Die max. Aufwandmenge liegt bei Atlantis Flex in Winterweizen bei 330 g/ha + 1,0 Liter/ha Biopower. Bei Starkauftreten von Ackerfuchsschwanz ist diese Menge notwendig, kann aber auf Flächen mit geringem Besatz entsprechend auch auf beispielsweise 220 g/ha reduziert werden – darunter sollte aber nicht gegangen werden. Oft sind erst wenige Unkräuter im Wintergetreide zu finden. Diese lassen sich auch noch späteren Zeitpunkts sicher bekämpfen.
Broadway kann auf Flächen mit geringerem Ackerfuchsschwanz-Besatz und Allgemeinverunkrautung gut eingesetzt werden.
In Dinkel ist die Aufwandmenge von Atlantis Flex aufgrund eventueller Verträglichkeitsprobleme auf max. 200 g/ha+ 0,6 Liter/ha Biopower zugelassen.
Winterraps: Noch ist Ruhe im Raps. Bisher erfolgte kein nennenswerter Käferzuflug. Mit den wärmeren Temperaturen in der Karwoche rechnen wir mit dem ersten Zuflug. Momentan gilt es nur zu beobachten. Der Befall mit Rapsglanzkäfern wird ausschließlich über das Abklopfen der Blütenknospen ermittelt. In schwachen Beständen liegt die Schadschwelle bei 5 Käfern pro Pflanze, in wüchsigen Beständen bei 10 Käfern. Die Düngung wird nun abgeschlossen.
Entsorgung von Agrarfolien: die Initiative ERDE, kurz für „Erntekunststoffe Recycling Deutschland“, ist auch in 2021 wieder aktiv mit einer Vielzahl an Sammelstellen. Gebrauchte Silo- und Stretchfolien, Netze und Garne werden getrennt gesammelt und verwertet. Alle Information zu der nächstgelegenen Sammelstelle finden Sie auf unserer Homepage www.erde-recycling.de