Ackerbau – Regelmäßig auf Pilzkrankheiten kontrollieren
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 12.04.2023
„Das Wetter bleibt weiterhin sehr wechselhaft und kühl und es gibt immer noch Flächen im Kreis, bei denen noch keine Sommerungen ausgesät werden konnten,“ so die aktuelle Einschätzung der im LRA Schwarzwald-Baar-Kreis Pflanzenschutzverantwortlichen Beraterin K. Simon. Aus Sicht der Eschinger Beraterin sind die Zeitfenster in denen überhaupt Maßnahmen im Ackerbau durchgeführt werden können sehr kurz. Im Folgenden die regionalen Empfehlungen der Beraterin.
Winterraps: Der Raps steht in den Startlöchern und wartet auf die nächsten wärmeren Tage. Die meisten Blüten sind inzwischen gut sichtbar und schon teilweise offen (BBCH 59 bis 61). Der Rapsglanzkäfer richtet ab der Blüte keine nennenswerten Schäden mehr an.
Wintergetreide: Die Wintergerste befindet sich kurz vor dem 2-Knoten-Stadium (BBCH 31 bis 32). Durch die feuchte Witterung haben die Pilzkrankheiten zugenommen. Vor allem Rynchosporium-Blattflecken und teilweise auch Netzflecken sind in fast allen Sorten auf den oberen Blättern zu finden. Der Bekämpfungsrichtwert für Rhynchosporium liegt bei 50% befallener Pflanzen und bei Netzflecken bei 20%. Die eigenen Schläge sollten jetzt regelmäßig auf Pilzkrankheiten kontrolliert werden. Da auf den meisten Schlägen noch die Wachstumsreglerbehandlung aussteht, kann gegebenenfalls eine Fungizid beigemischt werden.
Auch die Triticale ist im BBCH-Stadium 31-32. In einigen Sorten breiten sich die Rynchosporium-Blattflecken ebenfalls aus.
Der Winterweizen ist überwiegend im 1.-Knoten-Stadium (BBCH 31). Auch hier nehmen die Pilzkrankheiten in den oberen Blättern zu. Die Witterung begünstigt das Ausbreiten von Septoria-Blattflecken (Septoria-Tritici), daher die eigenen Bestände regelmäßig kontrollieren. Der Bekämpfungsrichtwert liegt hier bei 40% befallener Pflanzen.
Informationen zu den Pflanzenschutzmitteln und Aufwandmengen finden Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz“ ab S. 58.
Bitte beachten Sie:
- bei Tankmischungen mit Wachstumsregler und Azol-Fungiziden Wachstumsregler-Menge um 25% verringern.
- Fungizide möglichst auf abgetrocknete Bestände ausbringen, danach 1-2 Stunden kein Regen.
- Carboxamid-haltige Mittel nur einmal anwenden
- Gewässerabstandsauflagen der Mittel beachten
Nutzen Sie die Entscheidungshilfen von ISIP, der Zugang ist für landwirtschaftliche Betriebe in Baden-Württemberg kostenlos (www.isip.de)
Mais: Alle Maßnahmen zur Saat sollen eine zügige Keimung und Jugendentwicklung hin zum 4-Blattstadium fördern. Das reduziert das Ausfallrisiko durch Pilze und Schädlinge, auch der Fritfliege. Folgende pflanzenbauliche Maßnahmen sind wichtig:
- Gute Saatbettbereitung (feinkrümelig um das Korn)
- Optimaler Saattermin (Bodentemperatur > 8°C, mehrere Tage)
- Richtige Saattiefe (schwere Böden 4 cm, leichte Böden 6 cm)
- Optimal düngen (P, Mg)
Die Bodentemperatur von über 8°C wurde auf der Baar noch nicht stabil über mehrere Tage erreicht.