Ackerbau – Septoria Befallslage in höheren Lagen entspannter
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 28.04.2023
„Wie bereits in den vorangegangenen Warnmeldungen erwähnt, empfehlen wir heuer nach frühen und mittleren Saatterminen bzw. Getreidelastigen Fruchtfolgen, eine Fungizidbehandlung im 1 bis 2 Knotenstadium,“ so die Taubertäler Beratungsexperten H. Lindner und T. Bender über die aktuelle Situation der Ackerbaukulturen. Aus Sicht des Beratungsteams aus dem Main-Tauber-Kreis ist die Septoria Befallslage nur in Weizenbeständen der höheren Lagen und vor allem bei späten Saatterminen etwas entspannter.
Winterweizen: Dort könnte es sinnvoll sein noch zu warten und dann unmittelbar nach Erscheinen des Fahnenblattes eine Abschlußbehandlung mit einem breit wirksamen Fungizid durchzuführen. Für Dinkel gilt dies entsprechend.
Wintergerste: In bisher unbehandelten Beständen raten wir mit der Ausbildung des letzten Blattes, jetzt zum Monatswechsel, alsbald die Abschlußbehandlung durchzuführen. Als Mittel empfehlen wir ein breit wirksames Fungizid in Mischung mit Folpan SC jeweils mit der regulären Aufwandmenge. In mehrzeiligen Sorten und ertragsstarken Beständen könnte eine Behandlung mit Etephon gegen das Ährenknicken sinnvoll sein. Beachten, dass diese Maßnahme spätestens mit dem Spitzen der Grannen abgeschlossen sein muss.
Praxistipps: Mischungen bspw. mit Wuchsstoff können zu Schäden führen! Beachten Sie bei Folpan 500 SC die Abstandsauflagen zu Gewässern! Auch mit 90% Abdriftminderung beträgt dieser 15 Meter, bei einer Hangneigung >2% sind es 20 Meter bis zur Böschungsoberkante des Gewässers.
Winterraps: Die ersten Bestände befinden sich unmittelbar vor der Vollblüte. Wegen der überdurchschnittlichen Bodenfeuchtigkeit und den allgemein guten Beständen kommt aus wirtschaftlicher Sicht der abschließenden Behandlung heuer eine etwas größere Bedeutung zu. In www.isip.de / Entscheidungshilfen / Sklerotinia Prognose können Sie Ihre betriebsindividuelle Gefahrenlage beim Winterraps berechnen. Aus Erfahrungen der Vorjahre und der diesjährigen Schädlingsentwicklung sehen wir keine Notwendigkeit Insektizide einzusetzen. Insbesondere aus Gründen des Bienenschutzes raten wir dringlich davon ab, bei der Blütenbehandlung diese anzuwenden. Aus vielerlei Gründen empfehlen in den Abendstunden zu behandeln. Hinweise zu Mittelwahl finden Sie in unserem Ackerbaumerkblatt.
Mais: Die Maisaussaat hat sich heuer witterungsbedingt verzögert. Bitte achten Sie dabei auf einen ausreichend abgetrockneten und tragfähigen Boden. Für die Planung der Unkrautbekämpfung geben wir zu bedenken, dass
a) Terbuthylazinhaltige Mittel wie bspw. Aspect, Calaris, Gardo Gold u.a. keinesfalls in Wasserschutzgebieten eingesetzt werden dürfen,
b) die Abdrift mindernden Auflagen von Pendimethalin (Stomp Aqua, Activus SC, Spectrum Plus) einzuhalten sind. D.h. auf der gesamten Fläche 90% Düsen, max. 7,5 km/h, Wind max. 3m/Sek. und mind. 300 Liter/ha.