Ackerbau – Verschiedene Infektionen sichtbar

Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 27.03.2023
Heute informiert G. Münkel, amtlicher Berater und Pflanzenschutz- und Anbauexperte für den Rhein-Neckar-Kreis über die Situation in Winterraps und Wintergetreide.
Winterraps: In den letzten warmen Tagen dieser Woche wurden so gut wie keine Rüsselkäfer mehr gefangen. Der Hauptflug fand in unserer Region in der Faschingswoche statt. Die Gelbschalen können nun eingeholt werden.
Der Raps befindet sich im Streckungswachstum. In der Rheinebene sind die Bestände etwa kniehoch, im Kraichgau ca. 20 cm kürzer. Ab sofort gilt das Augenmerk dem Rapsglanzkäfer. Dieser wird aktiver ab ca. 15 Grad C und Sonnenschein. Mit Beidem ist laut Wettervorhersage in der kommenden Woche nicht zu rechnen, daher erwarten wir in den nächsten Tagen keine Behandlungsnotwendigkeit. Die Schadensschwelle liegt bei 10 Käfern pro Haupttrieb. Kontrollieren Sie am frühen Nachmittag, dann sind die Käfer am aktivsten.
Praxistipps: Achten Sie auf die Bienengefährlichkeit der eingesetzten Mittel. In Mischungen mit Azolfungiziden werden die beiden zur Verfügung stehenden Pyrethroide Mavrik Vita, Evure bzw. Trebon 30 EC zu B2. Trebon 30 EC ist auch ohne Mischung als B2 eingestuft und darf somit ab Blühbeginn (dazu zählt auch das Unkraut wie z.B. Ehrenpreis, Taubnessel) nur nach dem täglichen Bienenflug bis 23:00 Uhr eingesetzt werden.
Achtung: Mospilan SG/Danjiri wird in Mischung mit Azolfungiziden zu B1. Siehe oben im Foto aufgeführte Tabelle aus dem Pflanzenproduktionsheft 2023. Im Zweifelsfall bitte Beratung anfordern.
Wintergetreide: Auf den alten Blättern findet man im Wintergetreide verschiedene Infektionen von den bekannten Pilzkrankheiten. Entscheidend ist, ob ab der nächsten Schönwetterperiode die Krankheiten auf die neu ausgebildeten Blätter übergehen. Machen Sie sich jetzt ein Ausgangsbild von Ihrem Bestand. In überwachsener Triticale gibt es z.T. massiven Mehltaubefall der behandlungswürdig ist.