Ackerbau – Wir wünschen eine gute Ernte und ausreichend Druschwetter
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 19.07.2021
„In dieser Woche ist im Wettertrend ein kurzes Wetterhoch gemeldet – wir wünschen allen also eine gute Ernte und ausreichend Druschwetter!“ so der renommierte Pflanzenschutzexperten S. Wolpert vom Landwirtschaftsamt Ilshofen im Vorlauf der nachfolgenden Expertise der Ilshofener Ackerbaufachleute.
Getreide: Die Ernte der Wintergerste hat bis jetzt nur vereinzelt begonnen. Meist blieb es bei einem Druschversuch. Die Erträge sind bis jetzt eher unterdurchschnittlich. Auffallend sind auch die niedrigen TKG´s.
Für die Qualität von Dinkel und Qualitätsweizen ist die weitere Witterung entscheidend. Vor allem Bestände die ins Lager gegangen sind, erreichen oft nicht die gewünschte Qualität. Zudem besteht auch die Gefahr von Auswuchs. Um keine bösen Überraschungen zu erleben sollten lagernde Teilflächen, wenn möglich, getrennt erfasst werden.
Dinkel reagiert auf Regen in bereits reifen Beständen besonders empfindlich und erreicht dann nicht mehr die vorgegebene Fallzahl. Es gilt: Wenn der Dinkel reif ist, und die Spindel leicht bricht, sollte sofort mit der Ernte begonnen werden. Es ist besser Trocknungskosten in Kauf zu nehmen, als später eine nicht vermarktbare Partie Dinkel zu haben.
Stoppelbearbeitung: Wie bereits geschrieben, gibt es dieses Jahr Ackerfuchsschwanz ohne Ende. Das Samenpotential das momentan auf der Fläche ist, reicht für viele Jahre. Machen Sie deshalb nicht den Fehler und machen eine tiefe Stoppelbearbeitung oder brechen die Stoppel nach dem Drusch um. Damit würde sich das Samenpotential im Boden anreichern und in den nächsten Jahren wieder nach oben kommen.
Bessere Auflaufbedingungen kann man schaffen, wenn man den Acker nach dem Drusch nur sehr flach, d.h. 2-3 cm tief ankratzt. (z.B. Striegel) Dabei ist auf eine ausreichende Arbeitsgeschwindigkeit zu achten, damit es zu einer Entmischung führt und schwerere Samen auf der Erde unter dem leichteren Stroh abgelegt werden. Wenige Wochen später können dann der aufgelaufene Ackerfuchsschwanz/Raps und das Ausfallgetreide mit einer tieferen Bodenbearbeitung (z.B. Grubber/Scheibenegge) beseitigt werden. Die zweite Bearbeitung sollte dann bei trockener warmer Witterung und ohne Nachläufer erfolgen, damit das Unkraut/gras schnell vertrocknet und nicht wieder anwächst.
Zwischenfrüchte: Wenn Sie „teure“ Zwischenfruchtmischungen anbauen wollen, d.h. mit Leguminosenanteil, müssen diese bis spätestens in der 1. Augustwoche im Boden sein. Bei späteren Saatterminen können diese Mischungen ihr Potential nicht mehr ausschöpfen und man sollte auf Mischungen ohne Leguminosen ausweichen. Ab Mitte August sollten nur noch Kreuzblütler gesät werden. Die Vorgaben zur Düngung entnehmen Sie bitte dem Merkblatt im Anhang.