Getreide – Befallsdruck steigt und steigt …
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 20.04.2023
„Kontrollieren Sie ihre Bestände!“ fordert die amtliche Anbau- und Pflanzenschutzexpertin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn und informiert in direkter Verbindung darüber, dass der Befallsdruck gerade bei Septoria tritici im Winterweizen aufgrund der anhaltenden nass/kühlen Witterung in diesem Frühjahr jetzt deutlich ansteigt.
Winterweizen: Frühe Saaten sind deutlich mehr betroffen. Weiterhin spielt neben der Fruchtfolge (hoher Getreideanteil?) auch die Sorte eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die Anfälligkeit.
In Einzelfällen kann bei Starkbefall (wenn das 2. oberste Blatt deutlich befallen ist) eine Behandlung mit einem entsprechenden Fungizid notwendig werden, sobald die Flächen wieder befahrbar sind. Kommen Sie im Zweifel einfach auf uns zu.
Praxistipps: Als Mittel können u.a. mindestens 80% der empfohlenen Aufwandmenge eines Prothioconzol-haltigen Produktes wie bspw. Input Classic, Input Triple, Verben, oder Mefentrifluconazol-haltige Mittel wie z. Bsp. Revystar, Balaya in Frage kommen.
Achtung: Für eine erfolgsversprechende Behandlung spielen allerdings auch die Temperaturen eine wichtige Rolle. Aktuell ist von Freitag bis Montag ein günstiger Zeitpunkt für eine Applikation.
Bei der Gelegenheit können Sie gleich den Entwicklungsstand Ihres Weizens überprüfen, wenn noch ein Wachstumsregler zum Einsatz kommen soll. Viele Bestände sehen viel weiterentwickelter aus, als sie es tatsächlich sind. Der Bestockungsknoten ist häufig in diesem Jahr weiter hochgeschoben.
Der Abstand zwischen dem ersten Knoten und dem zweiten Knoten ist 1 cm. (2 cm Abstand = BBCH 32). In Weizen wäre jetzt ein guter Zeitpunkt für einen eventuell erforderlichen Wachstumsreglereinsatz.