Getreide – Druck durch Septoria tritici enorm
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 21.04.2023
„In diesem Jahr ist der Druck durch Septoria Tritici enorm,“ so B. Weger, renommierter Pflanzenschutzexperte vom Amt in Kupferzell. „Zahlreiche Infektionen sind schon im Herbst gesetzt worden und die derzeitige Witterung ist natürlich ideal für Pilzinfektionen,“ erläutert der Öhringer Fachmann im Vorfeld seiner regionalen Strategie.
Winterweizen: Eine Blattbehandlung im BBCH 32 kann sinnvoll sein. Der Entwicklungsfortschritt ist im Weizen nicht so weit als die Pflanzenlänge es vermuten lässt. Trotz enormer Länge ist der Weizen erst in BBCH 32 (2. Knoten). Der Halmheber zum Vegetationskegel ist in Oktobersaaten bis zu 8 cm in die Höhe gewachsen. Eine Einkürzung erforderlich z.B. 0,5 kg/ha Prodax.
Praxisempfehlung bei Septoria: Momentan sind 50 Mittel mit dem Wirkstoff Prothioconazol zugelassen. Gegen Septoria sollten 200 g/ha von dem Wirkstoff Prothioconazol verwendet werden Beispiele sind: „Input-Familie“, Verben oder auch die Generika Abran, Aurelia, Traciafin, Tokyo, Pecari oder viele andere.
Alternativ - und auch eine sehr gute Wirkung gegen Septoria - hat das Mittel Balaya mit seinem neuen Wirkstoff. Der Wirkstoff Tebuconazol kann in diesem Jahr alleine nicht ausreichend sein! Achtung: In diesem Jahr gibt es erhebliche Preisunterschiede bei den Fungiziden. Die Mittel sind alle sehr gut, so dass bei der Auswahl letztendlich die Preisvorzüglichkeit zählt.
Wintergerste: Die Wintergerste ist ebenfalls sehr stark mit Rynchosporien belastet. Bei anstehenden Einkürzungsmaßnahmen sollten auch eine Teilmenge eines Prothioconazolhaltigen Mittels zugesetzt werden. Im Raum Öhringen, Schöntal kommt schon das Fahnenblatt. In solchen Fällen kann auf das vollständige Erscheinen des Fahnenblatts gewartet werden um dann eine vorgezogene Abschlußbehandlung durchzuführen. Eine Möglichkeit - neben vielen anderen - wäre die Mischung der beiden Mittel Jordi (1,5 Liter/ha) + Folpan 500 SC (1,5 Liter/ha).