Getreide – Herbizideinsatz zur späten Nachbehandlung gegen Ungräser
Wichtige Informationen vom LTZ Augustenberg vom 18.11.2022
Die aktuelle Witterung schafft für Winterweizen nahezu ideale Bedingungen für die Ausbringung geeigneter Bodenherbizide. Die herbstliche Behandlungsmaßnahme gegen Ungräser ist vor allem dann eine der wichtigsten Maßnahmen, wenn an den entsprechenden Standorten bekanntermaßen Wirkungsschwächen nach dem Frühjahrseinsatz von blattaktiven Gräsermitteln (Atlantis, Traxos, Axial) beobachtet wurden oder schon aufgetreten sind. Der Einsatz im Herbst sollte aber nicht direkt vor einem Starregenereignis stattfinden – dann sollte in jedem Fall noch etwas gewartet werden. Auch wenn die nächtlichen Temperaturen unter -3°C fallen sollte keine Behandlung durchgeführt werden. Ein guter Einsatzzeitpunkt für Bodenherbizide ist der, wenn die nachfolgende Witterung den Beständen noch mindestens 8 (bis 10) Tage nach der Behandlung eine vegetative Bestandesentwicklung ermöglicht.
Praxistipps: Der regionale Auflauf verschiedener Ungrasarten war in diesem Herbst besonders stark. Einer der Gründe dafür ist, dass auch viele Ungrasarten von den optimalen herbstlichen Keim‐ und Auflaufbedingungen profitiert haben. In Wintergerste, Triticale und Winterroggen und auch in früh gesätem Winterweizen sollte die herbizide Wirkung der vorangegangenen Gräserbehandlung jetzt unbedingt kontrolliert werden. Denn regional lässt sich auf Standorten mit starkem Ackerfuchsschwanzdruck feststellen, dass trotz guter Einsatzbedingungen Nachbehandlungen gegen Ackerfuchsschwanz teilweise notwendig werden.
Renommierte Beratungsfachleute empfehlen zur Nachbehandlung den Einsatz nachfolgender Präparate:
- Wintergerste, Winterweizen, Winterroggen und Triticale: Axial (0,9 Liter/ha)
- Winterweizen, Winterroggen und Triticale: Traxos (1,2 Liter/ha)
Ideale Bedingungen für die jetzige Anwendung: Die Temperaturen am Behandlungstag sollten tagsüber 10°C nicht übersteigen und gleichzeitig nachts nicht unter 5°C fallen. Leichte Nachtfröste haben in der Regel keinen negativen Einfluss. Der Ackerfuchsschwanz sollte zum Zeitpunkt der Behandlung idealerweise im 2-3 Blattstadium - oder etwas weiter - befinden.