Getreide – Nicht jede Sprenkelung ist eine Pilzinfektion!
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 24.05.2023
„Dieses Jahr ist herausfordernd für den Pflanzenschutz. Die anhaltenden Niederschläge halten die Infektionsgefahr hoch,“ so die aktuelle Einschätzung des renommierten Pflanzenschutzexperten B. Weger aus dem Dienstbezirk Hohenlohekreis.
Winterweizen: Optimales Wetter für den Gelbrost, d.h. Gelbrost im Winterweizen nimmt zu. Die Vorlagen mit Prothioconazol haben sehr gut gewirkt, in der Regel sind nur unbehandelte Flächen betroffen. Wenn Gelbrostnester sichtbar sind, ist eine sofortige Maßnahme erforderlich. In Befallslagen, hat sich die Wirkstofferhöhung durch die Zugabe von Tebuconazol zum Prothioconazol oder Mefentriconazol bewährt.
Praxistipp: Winterweizen ohne Fungizidvorlage im Fahnenblattstadium gehören nun behandelt, auch wenn die Ähre noch nicht geschoben hat, Kurativleistung der Mittel ausnutzen.
Nicht jede Sprenkelung ist eine Pilzinfektion! Sprenkelungssymptome im Winterweizen nach dem Einsatz von Starane, MCPA und Azol-Fungizid. Einsatz am Morgen ohne große Wachsschicht aber an einem Tag mit einer schützenden Wolkendecke. In diesem Jahr kommt verstärkend hinzu, der Weizen hat aufgrund des Luftmangels im Boden oftmals weniger Wurzelmasse gebildet und kann daher die Nährstoffe nicht optimal aufschließen.
Praxistipp: Der obligate Zusatz von Magnesium (Bittersalz) zur Abschlussbehandlung wird sich sicher in diesem Jahr positiv auswirken.
Sommergerste: Früh gesäte Gerste ist im Fahnenblattstadium, optimaler Termin für eine Abschlußbehandlung mit einem Carboxamid-Produkt (Ascra Xpro, Jordi, Elatus Era etc.) und Folpan 500 SC (1,5 Liter/ha).