Getreide – Regelmäßige Bestandskontrollen sind unerlässlich
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 09.05.2003
Aus Sicht der amtlichen Anbau- und Pflanzenschutzexpertin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn erwartet uns in den nächsten Tagen ein Wechsel aus Sonne, Wolken und Regen. Zeit um in die Planung von Pflanzenschutzmaßnahmen zu gehen.
Winterweizen: Bedingt durch den Zuwachs hat sich die Lage bei Septoria tritici entschärft. Wenn noch keine Fungizidbehandlung stattgefunden hat, kann jetzt mit dem Schieben des Fahnenblattes die Abschlussbehandlung mit einem breitwirksamen Fungizid zum Schutz vor Blatt- und Ährenkrankheiten durchgeführt werden. Die Bestände befinden sich überwiegend im BBCH-Stadium 37 und gehen in den nächsten Tagen wahrscheinlich in BBCH 39 über.
Praxistipps: Bis BBCH 39 kann noch ein MCPA Mittel gegen Disteln eingesetzt werden. Breitwirksame Fungizide sind u.a. Jordi, Ascra Xpro oder Elatus Era. s. auch Integrierter Pflanzenschutz 2023 S. 58 Tabelle 24. Streben Sie eine Behandlung gegen Fusarium in der Blüte an (z.B. bei Vorfrucht Mais), empfehlen wir die zuvor genannten Produkte mit verringerter Aufwandmenge (70-80 %) als Vorlage zu applizieren.
Hinweis: Getreidehähnchen sind derzeit kein Problem!
Wintergerste: Mit dem Grannenspitzen (BBCH 49) bis Ende Ährenschieben (BBCH 59) kann die Abschlussbehandlung in der Wintergerste durchgeführt werden. Vereinzelt wurde bereits eine frühe Fungizidbehandlung z.B. gegen Rhynchosporium oder Netzflecken gesetzt. Hier kann jetzt die Abschlussbehandlung zum Ende Ährenschieben gesetzt werden.
Praxistipps: Zum Einsatz kommen Azol- und Strobilurin-/Carboxamid-haltige Produkte. Aus Gründen der Resistenzvermeidung und um die Wirkung gegen Ramularia zu erhöhen, ist der Zusatz des Kontaktfungizids Folpan 500 SC (1,5 l/ha) angeraten. Folpan 500 SC hat nun auch eine Zulassung gegen Ramularia, Netzflecken und Rhynchosporium in Gerste erhalten.
Achtung: Bitte beachten Sie unbedingt die mit der Zulassung erteilten Auflagen und Anwendungsbestimmungen u.a. bezogen auf den Abstand zu Oberflächengewässern. In Gerste sind auch beim Einsatz 90%-abdriftmindernder Düsen noch 15m Gewässerabstand einzuhalten. Zudem gilt eine Hangneigungsauflage ab 2%.