Getreide – Saatgut für die Herbstaussaat vorbereiten
Wichtige Informationen des RP Stuttgart - Pflanzenschutzdienst - vom 23.08.2022
Mit der Saatgutbehandlung werden in erster Linie samenbürtige Krankheitserreger bekämpft und das Auflaufen sowie die Überwinterung des Getreides abgesichert. Um das Entstehen von Beizstäuben und eine Belastung der Umwelt zu vermeiden, ist das Saatgut vor dem Beizvorgang sorgfältig zu reinigen.
Für die Wintergerste wird ein gegen Streifenkrankheit und Flugbrand sowie, für kühlere Anbaulagen, ein gegen Typhulafäule wirksames Mittel empfohlen. Winterweizen- und Dinkelsaatgut sollte gegen Steinbrand und Schneeschimmel, für Anbaulagen oberhalb von 500 Metern Höhe unbedingt gegen Zwergsteinbrand gebeizt werden. Für Winterroggen und Wintertriticale sind Mittel mit Wirkung gegen Schneeschimmel ausreichend.
Nähere Erläuterungen dazu stehen in BWagrar Nr. 34/22 und im Merkblatt Integrierter Pflanzenschutz 2022 in der Tab. 16 auf S. 44.
Achtung: Für Zardex G besteht nur noch eine Aufbrauchfrist bis zum 30. November 2022, für EfA bis zum 30. März 2023, für Orius Universal und Rubin TT bis zum 30. Juni 2023. Nach Ende der Aufbrauchfrist sind Reste der genannten Mittel und damit behandeltes Saatgut entsorgungspflichtig.
Für Flächen mit einem hohen Risiko für einen Brachfliegen-Befall steht in Winterweichweizen und Wintergerste mit Signal 300 ES (Wirkstoff: Cypermethrin) wieder ein insektizides Beizmittel zur Verfügung. Die Beize schützt auch vor Fraß durch den Drahtwurm.
Gegen Blattläuse und Zikaden als Virusvektoren und zur Abwehr von Krähen gibt es im Wintergetreide nach wie vor keine Beizmittel.