Getreide – Vollblüte erreicht?
Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 07.06.2023
In seinem heutigen Hinweis berichtet der Pflanzenschutzexperte A. Lohrer über den Entwicklungsstand des Winterweizens im Landkreis Tübingen und gibt wichtige, pragmatische Praxistipps für die letzte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln vor der Ernte.
Frühe Bestände befinden sich teilweise schon gegen Ende der Blüte, überwiegend sind die Bestände in der Vollblüte. Der Weizen blüht verdeckt ab und schiebt die Staubbeutel erst nach erfolgter Befruchtung nach außen. Somit befindet sich die Ähre in der Vollblüte (BBCH 65) wenn ca. ¼ der Staubbeutel sichtbar sind, wie im Foto oben erkennbar.
Für Fusariuminfektionen ist nach unserer Einschätzung derzeit nicht ausreichend Feuchtigkeit vorhanden. Sollte es aber zu Gewitterniederschlägen oder starker Taubildung kommen, kann bei anfälligen Sorten auf Risikoschlägen (Vorfrucht Mais, Erntereste nicht zerkleinert, Mulchsaat) eine Behandlung notwendig sein. Für gute Erfolge ist die Behandlung ca. 2 Tage vor oder nach Infektionsereignissen notwendig.
Praxistipps: Mögliche Mittel sind z.B. 1,0 Liter/ha Prosaro, 1,25 Liter/ha Input Classic, 1,0 Liter/ha Caramba + 0,5 Liter/ha Curbatur (Osiris MP), 1,0 Liter/ha Magnello, 0,8 Liter/ha Proline, Abran, Traciafin, Tokyo oder 1,0 Liter/ha Folicur, Tebucur, etc..
Achten Sie auch weiterhin auf Infektionen mit Gelbrost oder Braunrost. Hier können ebenfalls oben genannte Mittel zum Einsatz kommen.