Sommergetreide – Frühe Behandlung verspricht besten Erfolg
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Göppingen vom 21.04.2022
„Zum Zeitpunkt der Behandlung sollten möglichst viele Unkräuter und Ungräser aufgelaufen sein da über das Blatt die beste Wirkung erzielt werden kann,“ so T. Kielmann, renommierter, amtlicher Pflanzschutzberater am Landwirtschaftsamt in Göppingen im Vorfeld seiner Empfehlungen im Landkreis Göppingen. „Der Einsatz sollte bei möglichst hoher Luftfeuchte auf „weiche“ Blätter erfolgen,“ so der Experte weiter.
Praxistipps: Applikationen in den Morgenstunden nach nächtlichen Tauphasen sind von Vorteil. Bei Hochdruckwetterlage ohne nächtliche Tauphasen ist die Wachsschicht der Ungräser sehr ausgeprägt, die Wirksamkeit der Herbizide wird herabgesetzt. Eine frühe Behandlung verspricht den besten Erfolg. Alle weiteren Parameter, wie z.B. Wind, Temperatur sowie Auflagen und Anwendungsbestimmungen gilt es natürlich ebenfalls zu beachten.
In Sommergerste ist die Situation bei der Ungras- und Unkrautbekämpfung im Prinzip wie bei der im Herbst nicht behandelten Wintergerste. Zur Gräserbekämpfung bleibt nur Axial 50 mit entsprechenden Mischpartnern gegen breitblättrige Unkräuter übrig. Diese sind z.B. 70 gr/ha Biathlon 4D + 1,0 Liter/ha Dash oder 60 gr/ha Alliance / Pelican Delta + 60 ml/ha Troller / Axclean. Auch 50 gr/ha PointerPlus oder 1,0 Liter/ha Omnera LQM sind gute Alternativen.
In Sommerhafer steht kein zugelassenes Gräsermittel zur Verfügung. Zur Bekämpfung von breitblättrigen Unkräutern können zum Beispiel Duplosan Super, Concert SX, Primus Perfect oder das breit wirksame Pointer Plus eingesetzt werden.
Bei passenden Bedingungen (Witterung, Unkrautgröße, Bodenzustand, Maschinenausstattung …) kann auch eine mechanische Bekämpfung mittels Striegel ins Auge gefasst werden.
Praxistipps: Für einen effektiven Einsatz sollte der Boden abgetrocknet und schüttfähig sein. Das Unkraut sollte im frühen Fädchen- bis Keimblattstadium sein. Gegebenenfalls ist ein vorheriges Walzen hilfreich beziehungsweise sogar notwendig, um Krusten zu brechen und damit die Striegelwirkung zu verbessern.
Günstige Zeiträume für die Durchführung dieser Arbeiten sind:
- Blindstriegeln sollte man etwa drei bis acht Tage nach der Saat - je nach Temperatur und Feuchtigkeit - vor dem Auflaufen der Kultur.
- Striegeln kann man ab dem Drei- bis Vier-Blattstadium des Getreides beziehungsweise bei entsprechender Wuchshöhe anderer Kulturen.