Wintergerste - Ackerbauliche Maßnahmen greifen am besten!
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 04.10.2021
Für die Anbaupraxis im Heilbronner Unterland weisen heute A. Vetter und U. Klenk von der amtlichen Pflanzenschutz- und Anbauberatung im Landkreis Heilbronn darauf hin, dass durch ein gut vorbereitetes Saatbett und die optimale Saatzeit der Unkrautdruck – und dabei vor allem der Ackerfuchsschwanzdruck - schon mit ackerbaulichen Maßnahmen erheblich gemindert werden kann.
Jetzt sollte die Bodenfeuchte unbedingt zur Durchführung einer sehr frühen Herbizidmaßnahme genutzt werden. Optimaler Zeitpunkt ist beim Erahnen der Fahrgassen! Für die Herbizidbehandlung ist die Wahl des Mittels an den auftretenden Unkräutern und Ungräsern zu orientieren. Hierbei sollte besonders auf einen Wirkstoffwechsel (auch innerhalb der Fruchtfolge) im Sinne des Resistenzmanagements geachtet werden.
Neue Produkte in diesem Jahr sind das Mateno Forte Set (mit neuem Wirkstoff Aclonifen), sowie Pontos und Quirinus (Picolinafen+Flufenacet). Achten Sie auf die Anwendungsbedingungen der einzelnen Produkte wie z.B. die Drainageauflage bei CTU Produkten und die Düsenwahl bei Mitteln mit dem Wirkstoff Prosulfocarb und Pendimethalin (z.B. Boxer, Stomp Aqua, Cadou Pack u.a.). Die Zumischung eines Insektizides ist zu diesem frühen Termin unnötig. Denn erst ab dem 2- Blattstadium wird das Auftreten der Blattläuse regelmäßig kontrolliert. Die Läuse befinden sich am Blatt oder Blattgrund in Richtung Wurzel. Sie sind teilweise grün gefärbt, gehen aber auch in eine rötlichbraune Richtung. Bei warmer Witterung kann Blattlausbefall am besten beobachtet werden. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 20% Befall. Von pauschalen Insektizideinsätzen, z.B. in der Kombination mit Herbiziden raten wir aufgrund der Wirkungsdauer der Pyrethroide von 7 bis 10 Tagen ab. Zudem ist der Neuaustrieb nicht geschützt. Bei starkem Befall (Beginn Koloniebildung) jedoch ist z.B. Karate Zeon mit 75 ml/ha ab dem zwei bis drei Blattstadium geeignet. Eine Bekämpfung gegen Zikaden, als
Virusüberträger für das Weizenverzwergungsvirus ist nicht möglich. Spätere Aussaattermine des Weizens mit kühleren Temperaturen vermindern das Verbreitungspotential.