Wintergetreide – Bodenfeuchte nutzen
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 16.10.2023
„Die Bodenfeuchte sollte bei noch nicht behandelten Beständen genutzt werden, um die Bodenherbizide auszubringen,“ so die renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf Fachdienst Landwirtschaft im Neckar-Odenwald-Kreis im Vorfeld ihrer kulturspezifischen Regionalempfehlungen.
Der Termin im Vorauflauf bis spätestens zum Spitzen ist ideal. Bei bereits aufgelaufenem Fuchsschwanz reichen reine Flufenacet-Behandlungen nicht aus! Die Zumischung von Prosufocarb (z.B. Boxer) oder alternativ Chlortoluron (z.B. Lentipur) verstärkt die Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz und wird daher dringend empfohlen auch wenn die Verträglichkeit, insbesondere in der Gerste, sinkt.
Praxistipps: Drainage-Auflage beim CTU und die Sortenverträglichkeit in einigen Weizensorten müssen unbedingt berücksichtigt werden. Bei den Wirkstoffen Prosulfocarb und Pendimethalin sind zudem die Auflagen zur Düsentechnik (90% Abdriftminderung), Wasseraufwandmenge (300 l/ha) und Fahrgeschwindigkeit (max 7,5 km/ha) zu beachten.
Früh gesätes Getreide ist teilweise behandelt. Vor allem auf den regional bekannten Problemstandorten sollte auf diesen Flächen die Wirkung zeitnah kontrolliert werden. Steht Fuchsschwanz nach einer Behandlung in den Beständen und bildet neue (weiße) Wurzeln, kann z.B. mit Chlortoluron nachbehandelt werden. Auch blattaktive Mittel wie Axial, Traxos oder Sword können ggf. idealerweise bei kühlen Temperaturen eine Möglichkeit sein. Bei Bedarf fordern sie einfach telefonische Beratung an.