Wintergetreide – Einen kühlen Kopf bewahren!
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 18.04.2023
Mit dem Tipp: „Bewahren Sie bei den diesjährig schwer zu terminierenden Pflanzenschutzmaßnahmen einen kühlen Kopf,“ informieren die beiden Bruchsaler Fachleute C. Erbe und L. Merkle, darüber, dass für viele Maßnahmen noch ausreichend Zeit ist, da das Pflanzenwachstum auf Grund der kühlen Witterung nur langsam voranschreitet. Im Folgenden ihre regional gültigen Empfehlungen für Getreide.
Auf Grund der wiederkehrenden Niederschläge in den vergangenen Wochen stehen einige Pflanzenschutzmaßnahmen noch aus. Geplante Wachstumsreglermaßnahmen können, sofern das entsprechende Wachstumsstadium erreicht ist (2 Knoten beginnt sich von erstem Knoten abzuheben) in dieser Woche durchgeführt werden.
Situation Pilzkrankheiten Wintergerste: Aktuell findet man verschiedene Blattkrankheiten in den Beständen. Befinden sich diese auf den obersten zwei Blättern, kann es in diesem Jahr sinnvoll sein, ein entsprechendes Fungizid mit ca. 70% Aufwandmenge zu fahren. Vorteil bei dieser Strategie ist, dass Abschlussmaßnahmen mit besserer Ramulariawirkung nach hinten geschoben werden können. In allen anderen Fällen ist ein Fungizideinsatz in Wintergerste derzeit nicht notwendig mit Ausnahme von Mehltau.
Praxistipp: Bei vorhandenem Mehltau (Schadensschwelle bei 60% Befallshäufigkeit) kann das Mittel Vegas plus zum Einsatz kommen.
Situation Pilzkrankheiten Winterweizen: Fungizidbehandlungen in Winterweizen sollten sorgfältig abgewogen werden. Gelbrost ist bislang auch in frühen Gebieten nicht aufgetreten. In anfälligen Sorten (z.B. RGT Sacramento) muss jetzt aber auf Mehltau kontrolliert werden. Bei vorhandenem Mehltau (Schadensschwelle bei 60% Befallshäufigkeit) wäre Vegas plus ein Mittel der Wahl. Für Behandlungen mit Schwerpunkt Septoria ist es zu früh, wichtig ist hier die Gesunderhaltung der obersten 2 Blätter.
Praxistipp: Besser wäre es – bei anhaltend feuchter Witterung – eine Behandlung beim Spitzen des Fahnenblattes zu platzieren und bei Bedarf eine weitere fusariumwirksame Maßnahme in der Blüte.