Wintergetreide – Einsatz von Bodenherbiziden
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 10.11.2023
„Auf bislang unbehandelten, pfluglos bestellten Gräser- / Resistenzproblemstandorten ist weiterhin der Einsatz von Bodenherbiziden bei vorhandener Befahrbarkeit der Flächen zu empfehlen,“ so der renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexperte C. Erbe vom Landwirtschaftsamt Bruchsal im Vorfeld seiner heutigen Hinweise.
Sofern das erste Blatt der Gräser größer als 2 cm ist, sollte abgewartet und erst ab dem 2 Blattstadium des Grases ein blattaktives Graminizid beigemischt werden (siehe Warndienst 22). Im Zweifel Beratung anfordern. Beachten Sie, dass ab November auf drainierten Flächen ein generelles Ausbringverbot für Chlortoluron, d.h. auch für Trinity, besteht. Wurden furchtfolgebedingt nur wenige Sulfonylharnstoffe in den letzten Jahren eingesetzt und liegt keine Resistenz auf diese Wirkstoffklasse vor, kann die Herbizid Maßnahme auch im Frühjahr angegangen werden.
Praxistipps: Bei den bereits behandelten Flächen ist der Wirkungserfolg zu kontrollieren. Auf Standorten mit hohem Gräserdruck kann bei nicht ausreichender Wirkung die Nachbehandlung mit einem blattaktiven Herbizid sinnvoll sein. In Wintergerste kann die Nachbehandlung mit Axial und in Winterweizen mit Traxos erfolgen. Beide Mittel sollten aber spät, Richtung Vegetationsende eingesetzt werden, um einen zu schnellem Wirkstoffabbau bei noch aktivem Wachstum der Pflanze zu vermeiden (Nikolausspritzung!).