Wintergetreide – Einsatz von Wachstumsreglern?
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 08.04.2021
„Wachstumsregler reduzieren das Lagerrisiko von weniger standfesten Sorten und sichern Erträge und Qualität,“ so die Meinung der Eschinger Pflanzenschutzberaterin H. Saddedine.
Die Getreidearten sind unterschiedlich standfest, wobei Winterweizen die besten und Winterroggen die schlechtesten Werte hat. Der Einsatz bzw. die Mittelmenge richtet sich primär nach der angebauten Sorte, Standort, N-Düngung, Wasserverfügbarkeit und Bestandsentwicklung. In dichten, gut entwickelten Beständen empfehlen sich Trinexapac-Mittel, die gleichmäßig auf Haupt- und Nebentriebe wirken. In dünnen Beständen kann ein früher, moderater Einsatz von Chlormequat-Mitteln die Nebentriebe fördern.
Beim Wachstumsreglereinsatz ist allgemein zu beachten: Nur bei wüchsigem Wetter und Tagestemperaturen >7°C z.B. CCC720, Stabilan 720, Manipulator, Shortcut XXL, Moddevo, Medax Top bzw. >12°C z.B. Moddus, Calma, Countdown NT oder >14°C beispielsweise Camposan Extra, Cerone 660.
Achtung: Nicht bei Nachtfrostgefahr. Bei ungünstiger Witterung Behandlung verschieben. Geschwächte Bestände nicht behandeln. Bei starker Sonnenstrahlung Aufwandmenge verringern, v.a. bei Trinexapac-Produkten.
Vorsicht bei Tankmischungen: Grundsätzlich keine Carfentrazone- oder Bifenoxhaltige Herbizide (Antarktis, Artus, Fox, u.a.) zumischen. Bei TM mit Azol-Fungiziden muss die Aufwandmenge um 25% verringert werden. Bei TM mit ethephonhaltigem WR + Azol-Fungiziden muss die Anwendung vor dem Grannenspitzen oder Ährenschieben abgeschlossen sein (Pflanzenschäden möglich).