Wintergetreide – Wachstum in den Höhenlagen stark gebremst
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Göppingen vom 25.04.2023
„In diesem Jahr gibt es große Unterschiede in der Entwicklung abhängig von Saatzeitpunkt und Höhenlage,“ so T. Kielmann, renommierter, amtlicher Pflanzschutzberater am Landwirtschaftsamt in Göppingen im Vorfeld seiner praxisbezogenen Empfehlungen für Wintergetreide.
Die kalten Temperaturen haben das Wachstum insbesondere in den Höhenlagen stark gebremst. In den früheren Lagen ist in der Wintergerste und Triticale jetzt aber das 1-Knotenstadium erreicht. Das ist der richtige Zeitpunkt für die Einkürzung z.B. mit Moddus, Countdown, MedaxTop, Fabulis OD oder Prodax. Bei den kühlen Temperaturen empfiehlt es sich evtl. die Aufwandmengen etwas zu erhöhen. Teilweise werden bei uns in der Gerste erste Infektionen mit Rynchosporium und im Weizen Septoria tritici sichtbar, aus früheren Landkreisen wird von starkem Befall in Abhängigkeit von Fruchtfolge, Sorte und Saatzeitpunkt berichtet.
Beobachten Sie Ihre Bestände und fahren Sie bei (in diesem Jahr wahrscheinlichen) Bedarf zum Wachstumsregler ein Fungizid dazu. Das kann ein (günstiges) reines Prothioconazolhaltiges Produkt (Aurelia, Traciafin, Abran, …) oder auch Wirkstoffkombinationen wie Input Classic bzw. Hint oder Verben sein. Falls bei der ersten Behandlung ohne Prothioconazol gefahren werden soll, sind zum Beispiel Balaya oder Revistar+Flexity starke Alternativen.
Auch die frühen Winterweizen-Bestände kommen demnächst in das 1-2 Knotenstadium. Hier hat sich eine Mischung aus CCC und einem Trinexapac-haltigem Produkt (Moddus/Countdown/…) bewährt, aber auch Prodax, MedaxTop und Fabulis sind beispielsweise gut möglich. Fungizide wie oben beschrieben.