Winterweizen – Herbizideinsatz bei schlechtem Feldaufgang?
Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 11.11.2021
In diesem Herbst konnte nicht immer unter optimalen Bedingungen gesät werden. Damit litt vielerorts oft auch die Präzision der Saatgutablage.
Gebietsweise ist zu sehen, dass Saatgut nur spärlich mit Erde bedeckt wurde oder ohne Bedeckung ganz und gar an der Bodenoberfläche liegen geblieben ist. Erfolgt in diesen Fällen eine herbizide Benetzung solcher offenliegenden oder nur teilzugedeckten Saatkörner wird nicht nur deren Keimung negativ beeinflusst, es kann sogar zu einem Totalausfall kommen. Entsprechende Äcker sollten also vor der Saat unbedingt darauf kontrolliert werden, wie hoch der Anteil oben aufliegender Körner ist.
Anerkannte Herbizidexperten empfehlen auf die herbstliche Herbizidausbringung komplett zu verzichten, wenn der Wert offenliegender oder nur teilzugedeckter Saatkörner 10% übersteigt. Gleichzeitig vertreten viele Fachleute die Meinung, dass spät gesäter und zusätzlich unter schlechtem Feldaufgang oder misslungener Saatgutablage leidender Winterweizen unter den jetzigen Witterungsbedingungen auch erst im zeitigen Frühjahr behandelt werden kann ohne, dass sich daraus jetzt schon negative Wirkungsgrade ableiten ließen. Meist ist es besser die entsprechenden Äcker nicht noch zusätzlich zu belasten.