Wichtige Informationen aus dem LRA Hohenlohekreis vom 26.08.2022

Heute stellt der amtliche Berater und renommierte Pflanzenschutzverantwortliche Experte B. Weger vom Landwirtschaftsamt Kupferzell die bevorstehende Silomaisernte mit der optimalen Terminierung sowie die wichtigsten Kriterien zur Abrechnung bei Zu- bzw. Verkauf ab Feld in den Vordergrund seiner Informationen für den Hohenlohekreis.

Aufgrund von Hitze und Trockenheit wird der meiste Silomais im Hohenlohekreis noch im August die Erntereife erreichen. Bestände früh gesät auf besseren Böden gehen aufgrund der hohen Wärmesumme auch bei geringerem Trockenstress der physiologischen Reife entgegen; Körner spritzen nicht mehr beim Eindrücken. So z.B. beim Sortenversuch am Schafhof, wo die mittelfrühen Sorten in der Abreife deutlich weiter sind als die mittelspäten und zum Teil schon kurz vor Silierreife sind. Andere Bestände v.a. auf schwächeren Standorten trocknen wegen Wassermangel aus dem Stand weg ein; verstrohen, ziemlich unabhängig von Sorte, Reifezahl und Saatzeitpunkt. Pflanzen ohne Kolben fehlt Stärke, haben dafür aber auch einen höheren Zuckergehalt. Bei dürftigen Beständen ist zum geringeren Ertrag auch ein geringerer Stärkegehalt und in Summe auch ein geringerer Energiegehalt der Silage zu erwarten.

Praxistipps: Bei der aktuell stabilen Wetterlage mit trockener Luft ist zu erwarten, dass die TS-Gehalte schnell zunehmen werden und die Bestände nur wenige Tage eine optimale Silierreife haben werden. Zudem sind die Bestände je nach Boden sehr heterogen in der Abreife. Behalten Sie deshalb ihre Silomaisflächen im Auge, damit sie den optimalen Erntetermin bei ca. 30 bis 33%TS erwischen.

Kriterien Abrechnung: Zeitig im April in ein optimales Saatbett gesäter Mais hat sich in der Regel gut entwickelt. Jede Art von Tätigkeit zur Schonung der Wasservorräte im Boden war gut. Extensiv bestellter Mais, zu späte Herbizidmaßnahmen, späte Saat im Mai, Zweitfruchtmais oder zu späte Grundbodenbearbeitung kostete Wasser und konnte im Wachstum dieses Jahr nicht immer kompensiert werden. So gibt es in der Praxis ein breites Spektrum an Beständen von kaum beerntungswürdig, teils kolbenlos bis sehr gute Bestände. Genauso ist zu erwarten, dass die Trockenmasseerträge und auch die Qualitäten schwanken werden. Bei der monetären Bewertung der Nährstoffabfuhr an NPK eines schönen Silomaises kommt man bei derzeitigen Mineraldüngerpreisen auf einen vierstelligen Eurobetrag je ha. Beachten Sie deshalb bei der Preisfindung ob Nährstoffe über Gülle, Festmist, Gärsubstrat zurückkommen oder nicht.