Mais – Welche Lösungen stehen zur Verfügung?
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 16.04.2021
„Der Wintereinbruch auf der Baar mit Frost und stellenweise Schnee hat die Feldarbeiten zum Erliegen gebracht und verschiedene Ackerkulturen, je nach Entwicklungsstand, gezeichnet. Pflanzenschutzmaßnahmen mit Herbiziden oder Wachstumsregler sollten erst weitergeführt werden, wenn kein Frost mehr droht und die Pflanzen sich erholt haben, Hinweise dazu sind in KW 14,“ so die feste Überzeugung der renommierten Pflanzenschützerin H. Saddedine auf der Baar.
„Saatgut, das mit „Mesurol“ oder „Sonido“ gebeizt ist, darf 2021 nicht mehr ausgesät werden, evtl. Reste müssen als Schadstoff entsorgt werden,“ so das unmissverständliche Statement der der Eschinger Pflanzenschutzberaterin.
Behandlungsempfehlungen: Saatgutfirmen und der Handel bieten neben den fungiziden Standartbeizen (Maxim Quattro, Maxim XL, Redigo M, Vibrance 500 FS) nur noch „Force 20 CS“ gegen Drahtwurm und „Korit 420 FS“ gegen Vogelfraß an. Die Fritfliege wird mit Beizmitteln nicht mehr erfasst. Die Beizwirkung von Force 20 CS ist auf einen Hof von ca. 3cm um das Korn begrenzt, deshalb wird eine flache Saat (3cm tief) mit Andruckrolle empfohlen.
„In Ergänzung dazu bitte die Hinweise zum Umweltschutz auf den jeweiligen Packungen und Packungsbeilagen beachten“, so die nachhaltige Meinung der Expertin die im selben Atemzug ergänzt: „Offenliegendes Saatgut ist ein absolutes No-Go und muss unbedingt entfernt oder zumindest mit Erde bedeckt werden.“
Pflanzenbauliche Maßnahmen werden immer wichtiger, dies sind beim Mais:
- Gute Saatbettbereitung (im Frühjahr nicht zu tief, wegen Anschluss an das Bodenwasser)
- Optimaler Saattermin (Bodentemperatur >8°C, mehrere Tage)
- Richtige Saattiefe (schwere Böden 4cm, leichte Böden 6cm)
- Optimal düngen (P, Mg)
- Kalkstickstoff zur Vergrämung (Unterfußdüngung, Vorsicht ätzend: mind. 5 cm Abstand zum Korn)
Alle Maßnahmen sollen eine zügige Keimung und Jugendentwicklung hin zum 4-Blattstadium fördern. „Damit reduziert sich das Ausfallrisiko durch Pilze und Schädlinge, auch der Fritfliege automatisch,“ so die fachlich fundierte Meinung Beraterin auf der Baar.