Mais – Witterungsfaktoren müssen passen: Hacken oder Spritzen - das ist die Frage
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 11.06.2021
Bisher waren die kühlen Temperaturen für den gesäten Mais nicht besonders förderlich, deshalb lief er nur zögerlich auf,“ stellt H. Saddedine, amtliche Pflanzenschutzexpertin vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen, fest.
Silomais: Hinweise zur Unkrautbekämpfung im Vorauflauf/frühen Nachauflauf wurden bereits beschrieben. Jetzt im Nachauflauf ist der optimale Anwendungszeitraum für überwiegend blattaktive Herbizide das Zwei- bis Vier-Blattstadium des Maises, wenn Unkräuter und Ungräser vollständig aufgelaufen sind und eine warm-wüchsige Witterung herrscht. Nach Regenfällen sollte die Anwendung unbedingt abgewartet werden, bis sich der Bestand wieder erholt hat und eine ausreichende Wachsschicht auf den Maisblättern vorhanden ist (glänzend-grüne Farbe).
Beim Einsatz von Herbiziden mit Sulfonylharnstoff (Arrat, Arigo, Cato, Elumis, MaisTer, Motivell, Task, u.a.) können in gestressten Beständen oder bei ungünstiger Witterung Kulturschäden entstehen. Ebenso muss die Sortenverträglichkeit beachtet werden. Ungünstige Witterungsfaktoren sind:
- Kühl und feucht
- Temperaturen über 25°C mit hoher Sonneneinstrahlung
- Luftfeuchtigkeit unter 60 %
- Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht mit mehr als 15°C
Praxistipps: Bei der Auswahl der Pflanzenschutzmittel sollte in Schwarzwald-Baar-Kreis auf eine gute Wirkung gegen Knötericharten geachtet werden. Hier bringen Packs oder Tankmischungen - zum letzten Mal mit dem Wirkstoff Bromoxynil (z.B. 0,3-0,4 l/ha Buctril) - eine gute Wirkung. Achtung: Mittel mit Bromoxynil nicht bei taunassem Mais ausbringen. Der Wirkstoff hat seine Zulassung verloren und muss dieses Jahr aufgebraucht bzw. die Reste müssen entsorgt werden.
Bitte die Vorgaben bei nachfolgenden Wirkstoffen beachten:
- Terbuthylazin, Mittel mit diesem Wirkstoff (z.B. Aspect, Calaris, Gardo Gold, Spectrum Gold, Successor T, Zeagran Ultimate und verschiedene Kombipackungen) sind in allen Wasserschutzgebieten verboten. Zudem werden die Mittel außerhalb von Wasserschutzgebieten auf durchlässigem Untergrund nicht empfohlen (Grundwasserschutz).
- Nicosulfuron, Mittel mit diesem Wirkstoff (Motivell, Samson, Arigo, Elumis u.a.) nur 1 x in 2 Jahren auf derselben Fläche (Mais auf Mais), dabei maximal 45 g/ha und Jahr.
- Pendimethalin, Mittel mit diesem Wirkstoff (Stomp Aqua, Activus u.a.) haben folgende Anwendungsbestimmungen: Düse mit 90% Abdriftminderung auf der ganzen Fläche, Fahrgeschwindigkeit max. 7,5 km/h, mindesten 300 l Wasser, Windgeschwindigkeit max. 3 m/s.
Besondere Achtung bei Flächen an Gewässern: Abstandsauflagen der Mittel gelten zwingend. Bei Flächen mit Hangneigung >2% ist Mulchsaat oder die Anlage eines Randstreifens (5-20 m) erforderlich.