Winterraps – Aussaat ist angelaufen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 04.09.2023
„Die Rapsaussaat ist vergangene Woche angelaufen und auf einigen Betrieben bereits abgeschlossen,“ so eine aktuelle Information der beiden routinierten Bruchsaler Pflanzenschutz- und Anbauexperten L. Merkle und C. Erbe vom Landwirtschaftsamt Bruchsal mit der Ergänzung: „Die warmen Temperaturen gekoppelt mit den Niederschlägen vergangenen Freitag lassen bei vor dem 1. September gesäten Raps einen guten Auflauf erwarten.“
Unkrautbekämpfung: Die Bodenwasservorräte sollten auch noch für Rapsaussaaten in dieser Woche ausreichend sein um den Raps zügig zum Keimen zu bringen. Für klassische Vorauflaufbehandlungen mit Produkten wie z.B. Butisan Gold ist es diese Woche jedoch zu trocken, da kein Regen zu erwarten ist. Sofern Regen gemeldet ist können Produkte wie z.B. Fuego Top (+ Runway) auch im frühen Nachauflauf eingesetzt werden. Diese Strategie sollte auf Ackerfuchsschwanzstandorten gewählt werden, da Fuego Top eine Teilwirkung auf Ackerfuchschwanz hat.
Praxistipps: Bei anhaltender Trockenheit kann ein Strategiewechsel bei der Unkrautbehandlung hin zum Belkar Power Pack erfolgen. 0,25 Liter/ha Belkar + 0,25 Liter/ha Synero wirken auch bei Trockenheit und können ab dem 2-Blatt-Stadium zum Einsatz kommen. Sofern Ackerfuchsschwanz ein Thema ist, kann durch die Zugabe eines Graminizids wie z.B. Focus Aktiv Pack, Select 240, etc. die nicht vorhandene Ackerfuchsschwanz-Leistung des Belkar Power Packs ausgeglichen werden.
Schnecken: Schnecken können dieses Jahr im Raps ein Thema sein. Deshalb zur Beköderung Schnecken-korn auf Metaldehydbasis streuen und mit einem Sack, Brett, oder ähnlichem abdecken. Der Bekämpfungsrichtwert ist bis zum 4-Blattstadium überschritten sobald in 1-2 Tagen eine Schnecke je Kontrollstelle beobachtet wird. Oft ist eine Randbehandlung ausreichend um das Einwandern aus angrenzenden Flächen zu verhindern.
Denken Sie an die Dokumentation in Schutzgebieten nach IPS+: Die durchgeführten Überwachungsmaßnahmen (im Besonderen bei Überschreitung der Behandlungsschwelle) können in dem Erhebungsbogen des LTZ (letzte Seite des Dokumentes unter folgendem Link), durch einen Vermerk in der Ackerschlagdatei, eine Excel Tabelle, ein Foto der Schneckenfalle oder ähnliche Dokumentationsarten festgehalten werden.
Rapserdfloh und schwarzer Kohltriebrüssler: Wir gehen dieses Jahr von einem verstärkten Erdflohbefall in Raps aus, da sich in Zuckerrüben und im Gemüsebau viele Erdflöhe tummeln. Deshalb ist es unerlässlich, direkt nach der Saat Gelbschalen aufzustellen, um die Situation auf Ihren eigenen Schlägen ermitteln zu können. Die Schadensschwelle von 10% zerstörter Blattfläche vom Auflaufen bis zum 3-Blattstadium bezieht sich auf den Schaden des Erdflohs durch Fraß an der jungen Rapspflanze und wird an eben jenen ermittelt. Entscheidender ist der Reifungsfraß der Erdflohlarven im Rapsstängel. Hierfür liegt die Schadensschwelle bei 50 bis 75 Käfern in der Gelbschale in 3 Wochen. Am besten graben Sie die Gelbschale leicht in den Boden ein, denn der Rapserdfloh springt zufällig in die Schale und orientiert sich nicht an der gelben Farbe.
Praxistipps: Ende Oktober konnte in den vergangenen Jahren in den wärmeren Regionen der Zuflug des schwarzen Kohltriebrüsslers beobachtet werden. Lassen sie deshalb Ihre Gelbschale lange im Bestand stehen um den Zuflug feststellen zu können. Der vorläufige Behandlungsrichtwert beim schwarzen Kohltriebrüssler liegt bei 10 Käfern in 3 Tagen.
Denken Sie an die Dokumentation in Schutzgebieten nach IPS+: Die durchgeführten Überwachungsmaßnahmen (im Besonderen bei Überschreitung der Behandlungsschwelle) können in dem Erhebungsbogen des LTZ (letzte Seite des Dokumentes unter folgendem Link), durch einen Vermerk in der Ackerschlagdatei, eine Excel Tabelle oder ähnliche Dokumentationsarten festgehalten werden.