Winterraps – Praxisgerechter Einsatz fördert den Anbauerfolg

Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 21.09.2023
Der langjährig renommierte Pflanzenschutzfachmann B. Weger vom Landwirtschaftsamt in Kupferzell übermittelt heute: „Die ersten Spritzungen zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Raps haben in unserer Region eher verhalten gewirkt.“ Damit hadert der Kupferzeller Experte natürlich, und gibt in diesem Zusammenhang nachfolgend wichtige Praxistipps um weiter schöne Winterrapsbestände im Hohenlohekreis zu etablieren.
Ackerfuchsschwanzbekämpfung: Nachdem die ersten Spritzungen im Raps eher verhalten wirkten, einige Praxishinweise zum erfolgreichen Einsatz von Select 240 EC, das momentan stärkste Ackerfuchsschanz-Mittel im Herbsteinsatz ist.
- Select 240 EC wirkt eher langsam, daher können bis zum Einsetzen sichtbarer Symptome durchaus 7 Tage vergehen.
- Ackerfuchsschwanz sollte mindestens 2 Blätter haben
- Hohe Luftfeuchtigkeit bei der Applikation, morgendliche Applikationen sind besser
- Ansäuern der Spritzbrühe kann vorteilhaft sein
- Maximal 10 Liter/ha können die Wirkung verstärken. Achtung: Höhere Aufwandmengen können Schäden bei kleinem Raps verursachen.
- Bei Resistenzgefahr gute Aufwandmenge wählen
- Bei hohen Aufwandmengen kein weiterer Zusatz von Herbiziden oder Fungiziden!
Wachstumsregler im Winterraps: Der erste Winterraps erreicht schon das 6-Blattstadium während der zuletzt gesäte auf Regen wartet oder gerade das Keimen beginnt.
Die Faustzahl beim Einkürzen ist: 0,1 Liter/ha Folicur pro Laubblatt. Alternativ: 0,5 Liter/ha Folicur entsprechen ca. 0,25 Liter Toprex oder 0,4 Liter Carax oder 0,7 Liter Tilmor
Einkürzen kann man im Prinzip schon ab dem 4-Blattstadium, aber in vielen Fällen sind die Felder inhomogen und auf extrem tonigen Stellen leidet er auch etwas unter der Bodenstruktur. Für die Praxis ist der optimale Termin das 6- Blattstadium des Rapses.
Carax und Toprex sind die stärksten Mittel. Bei Einsatz von Belkar/Synero kein Einsatz von Carax unmittelbar danach.
Tierische Schädlinge: Der Erdflohbefall war und wird auch in diesem Jahr eher verhalten sein. Punktuell waren Maßnahmen notwendig, in der Breite stellte der Erdfloh kein Problem dar. Mit der vorhergesagten kühleren Witterung nimmt die Aktivität der Käfer ebenfalls nach.
Trotz längerer Trockenphasen in diesem Jahr war die Schneckenpopulation relativ hoch. Sollte es am kommenden Freitag mehr regnen ist eine Schneckenkontrolle unabdingbar. Das Saatbeet ist in den Spätsaaten in der Regel optimal feinkrümelig und daher schon ein Hindernis für Schnecken. Die bevorzugen ein grobes Saatbeet mit Versteckmöglichkeiten.