Winterraps – Schädlingszuflug auf niedrigem Niveau sehr unterschiedlich
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 29.03.2022
Der Schädlingszuflug ist dieses Jahr sehr unterschiedlich, aber allgemein auf niedrigem Niveau. „Die These, dass die Insektenpopulation durch den milden, niederschlagsreichen Winter starke Verluste zu verzeichnen hatte bestätigt sich also mehr und mehr,“ so der renommierte Pflanzenschutzfachmann S. Wolpert vom Landwirtschaftsamt Ilshofen im Vorfeld der Regionalempfehlungen.
Rapsschädlinge: In den wärmeren Gebieten um Nesselbach und Schwäbisch Hall ist es dennoch bereits letzten Sonntag zum Zuflug im Bereich der Schadschwelle gekommen. Hier haben wir hauptsächlich Gefleckte Kohltriebrüssler, und Rapsglanzkäfer gefangen. In Rot am See haben sich über das Wochenende 10 große Rapsstängelrüssler gefangen. Die anderen Standorte in Leuzendorf, Wäldershub, Kupferzell und Eckartshausen haben vereinzelt Fänge, aber unterhalb der Schadschwelle.
Eine allgemeine Empfehlung kann daher dieses Jahr nicht gegeben werden, da die Schadensschwelle auf den einzelnen Schlägen bereits stark schwankt. Wir empfehlen anhand der Gelbschalenfänge zu entscheiden, ob in diesem Jahr die Durchführung einer Behandlung überhaupt notwendig ist. Hier nochmal die Bekämpfungsrichtwerte:
- Gefleckter Kohltriebrüssler 15 Rüssler in drei Tagen
- Großer Rapsstängelrüssler 5 Rüssler in drei Tagen
Rapsglanzkäfer sind ebenfalls schon aktiv. Die Schadensschwelle wird aber durch Abklopfen am Haupttrieb ermittelt (10 Käfer/Haupttrieb) und nicht durch die Gelbschalenfänge. Diese ist bei Weitem noch nicht erreicht. Wenn diese Fänge nicht überschritten sind, ist in beiden Fällen auch keine Behandlung nötig. Den weiteren Zuflug trotzdem in engen Abständen kontrollieren und erst bei Bedarf mit einem Pyrethroid II behandeln.
- Karate Zeon 75 ml/ha
- Lambda WG 150 ml/ha
- Nexide 80 ml/ha und weitere
Praxistipp des Ilshofener Beratungsteams: Unbedingt an die Borversorgung des Rapses denken. Wir empfehlen den Einsatz von 300-500 g/ha. Dabei wird die Zugabe der ersten Hälfte des Bedarfes bei der Insektizidbehandlung empfohlen. Achtung: Erst das Pflanzenschutzmittel einfüllen und Bor zum Schluss dazu geben und unverzüglich ausbringen.