Ackerbau – Express…

Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 22.04.2025

 

Die langjährig renommierten Berater im Hohenlohekreis B. Weger und M. Wahl berichten heute über Wintergerstre, Winterweizen, Mais und Winterraps. 

 

Wintergerste - Die Wintergerste ist in diesem Jahr sehr gesund und wird sehr schnell das Fahnenblattstadium erreichen. Aufgrund des Krankheitsgeschehen ist keine Fungizidbehandlung im BBCH 32 erforderlich. Ab dem Fahnenblattstadium ist eine Abschlussbehandlung möglich. Die beste Ramulariawirkung hat der Wirkstoff Folpet in dem Mittel Folpan 500 SC. Dieses Mittel ist in der Gerste gesetzt. 

Als weitere Mittel für die Gerste steht das gesamte Portfolie an Fungiziden zur Verfügung. Im Fungizidversuch waren die Unterschiede marginal. Ein Unterschied zur unbehandelten Variante ist nahezu in jedem Jahr erkennbar. Eine mögliche Kombination beim Fahnenblatt in BBCH 39 wäre Jordi 1,2 Liter/ha + Folpan SC 1,5 Liter/ha

 

Winterweizen - Im Winterweizen ist ähnlich wie in der Wintergerste bisher wenig Pilzdruck vorhanden. Erste Bestände sind in BBCH 31/32 und sind im Stadium mit den besten Wirkungsgraden bei Einkürzungsmaßnahmen. Vor allem in dichten Beständen, mit lageranfälligen Sorten, organischer Düngung und guter Wasserversorgung ist eine Einkürzung ratsam z.B. mit 0,3 bis 0,4 Liter/ha Moddus. Alternativ kann auch Prodax etc. eingesetzt werden.

 

Mais - Bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung sollten keine Kompromisse eingegangen werden und wenn es die Feuchtigkeit zulässt auf zwei Wirkstoffe gesetzt werden. Der Wirkstoff Terbuthylazin hat bei rechtzeitigem Einsatz im Hohenlohekreis noch eine Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz.

ACHTUNG: Terbuthylazin ist in WSG verboten. Die Anwendungen im WSG wird jährlich durch Bodenproben stichprobenartig kontrolliert. 

Mögliche Anwendungen: BBCH 11 -13 

  • 1,5 Liter/ha MaisTer Power + 2,0 Liter/ha Spectrum Gold 

MaisTer Power als stärkster Wirkstoff aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe und Spectrum gegen Hirsen 

  • 1,25 Liter/ha Elumis + 2,5 Liter/ha Successor T (Elumis Triumh Pack) 

Sehr breite Wirkung 

Grundvoraussetzung für den Erfolg ist bei Bodenherbiziden nachfolgend mindestens 15 mm Regen

 

Winterraps - In diesem Jahr sind viele Kohlschotenrüssler in den Raps eingeflogen. Man trifft ihn in den Randbereichen etwas stärker als im Innenbereich der Schläge an. Allerdings weit unter dem Bekämpfungsrichtwert von: 

  • 1 Käfer/Pflanze bei geringem Auftreten der Kohlschotenmücke 

  • 1 Käfer/2 Pflanzen bei hohem Auftreten der Kohlschotenmücke. 

 

Der Kohlschotenrüssler ist ca. 2,5-3 mm groß und fein behaart, dadurch wirkt er grau. Seinen Flughöhepunkt erreicht er zur Vollblüte des Rapses. Er beißt zur Eiablage die jungen Schoten an und belegt Sie mit einem Ei. Dieses Einbohrloch nutzt auch die Kohlschotenmücke zur Eiablage. Die Kohlschotenmücke ist nur etwa 1,2-1,5 mm groß und entsprechend nicht so gut zu sehen. 

Ein großer Raps kann sehr viel Schotenverlust kompensieren, ein schwacher nicht. In diesem Jahr, mit zum Teil kleinem Raps, schwacher Wurzel, kann eine Bekämpfung des Kohlschotenrüsslers Sinn machen. 

Ist eine Maßnahme zusammen mit der Blütenbehandlung geplant ist eine Behandlung nur in den Abendstunden außerhalb des Bienenfluges erlaubt. Durch die Mischung wird die Spritzflüssigkeit B2. 0,075 l/ha Karate Zeon + 2,0 Liter/ha Bor + evtl. Fungizid (für Sklerotinia eigentlich zu trocken) 

Praxistipps: Unbedingt Regenwasser oder Leitungswasser mit wenig Härtegrad verwenden. Eine Ansäuerung der Spritzbrühe ist von Vorteil.

Tags