Ackerbau – Das gesamte Portfolio…

Wichtige Informationen des Kreislandwirtschaftsamts am LRA Reutlingen vom 14.05.2025

 

Die beiden ausgewiesenen Pflanzenschutz- und Anbauexperten P. Schmelcher und C. Schrade mit Dienstsitz in Münsingen geben heute wichtige, produktionstechnische Hinweise für ihren Zuständigkeitsbereich im Landkreis Reutlingen.

 

Winterraps – Schädlinge - Die Winterrapsbestände sind in der Blüte, eine Rapsglanzkäferbehandlung mit Danjirii oder Mospilan ist nun nicht mehr möglich. Zudem richten die Rapsglanzkäfer in diesem Stadium keinen Schaden mehr an und müssen daher nicht mehr bekämpft werden.

 

Winterraps – Fungizide - Legen Sie auf www.isip.de einen Rapsschlag an. Das Programm Skleropro errechnet aufgrund Ihrer Angaben, ob eine Behandlung gegen Sklerotinia empfohlen wird.

Mögliche Mittel finden Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2025“ auf Seite 88.

 

Wintergerste - Fungizide - Die trockene Witterung der letzten Wochen hemmte die Entwicklung der Pilzkrankheiten. Bislang sind keine behandlungswürdigen Pilzkrankheiten in der Wintergerste zu finden. Warten Sie mit einer Behandlung, bis das Fahnenblatt erscheint. In der Vergangenheit war dies ein günstiger Zeitpunkt für die Einmalbehandlung.

Mittel finden Sie im Heft auf Seite 60. Mischen Sie unbedingt 1,5 l/ha Folpan 500 SC hinzu. Dieses Mittel ist notwendig zur Bekämpfung der Ramularia. Mittlerweile ist dies unsere wichtigste Gerstenkrankheit.

Legen Sie in ISIP einen Schlag an, um das Krankheitsgeschehen besser verfolgen zu können.

 

Winterweizen und Dinkel-Herbizide - Sollte noch eine Behandlung gegen breitblättrige Unkräuter erforderlich sein, können Sie geeignete Mittel dem Heft auf Seite 56 entnehmen. Beachten Sie, dass einige Pflanzenschutzmittel nur bis zum Ende der Bestockung zugelassen sind. Biathlon 4 D aufbrauchen, dieses hat eine Zulassung für Winterweizen, Dinkel und Triticale. Denken Sie daran, dass in IPS-Plus-Gebieten ein Spritzfenster je Bewirtschaftungseinheit angelegt werden muss.

 

Weizen-Wachstumsregler - Der Weizen befindet sich nun im Schossen, in Bälde werden die Fahnenblätter schieben.  Falls noch ein Wachstumsregler-Einsatz notwendig ist, können Sie Mittel und Einsatzzeitpunkte im Heft auf Seite 44 nachlesen. 

Jeder Betrieb mit IPS-Plus-Flächen benötigt zusätzlich zu den Pflichtmaßnahmen eine Wahlmaßnahme. Der Verzicht auf den Einsatz von Wachstumsreglern ist eine mögliche Pflichtmaßnahme, die gut von vielen Betrieben im Kreis umgesetzt werden kann, wenn keine hohe organische Düngung erfolgte und die Aussaat einer standfesten Sorte vorgenommen wurde.

 

Getreide – Distelbekämpfung - Wenn Sie Disteln haben, können diese ab dem Schossen bei wüchsiger Witterung mit einem MCPA-haltigen Mittel behandelt werden. Beachten Sie, dass dieser Wirkstoff nur bis zum Fahnenblattschieben ausgebracht werden darf. Danach besteht die Gefahr, dass die Ähre stecken bleibt, dies kann hohe Ertragsverluste bedeuten! In den letzten Jahren bestand ein relativ kurzes Zeitfenster für diese Anwendung.

In IPS-Plus-Gebieten ist nur eine Teilflächenbehandlung erlaubt beim Auftreten von Disteln.

 

Winterweizen - Fungizide - Aktuell ist die Witterung sehr trocken und die Bedingungen für pilzliche Krankheitserreger sind ungünstig. Die Bestände sind insgesamt sehr gesund. Daher ist aktuell noch keine Fungizid-Maßnahme vor dem Fahnenblattschieben erforderlich. Legen Sie in ISIP einen Schlag an, um das Krankheitsgeschehen besser verfolgen zu können.

 

Sommergerste – Herbizide - Schauen Sie in Ihren Beständen, ob breitblättrige Unkräuter aufgelaufen sind. Versuche haben gezeigt, dass bei einem geringen Besatz mit breitblättrigen Unkräutern auf einen Herbizideinsatz verzichtet werden kann. Hauptaugenmerk muss auf die Klette gelegt werden. Einige Mittel können noch bis kurz nach dem Fahnenblattschieben eingesetzt werden, so dass mit einer Behandlung bis dahin gewartet werden kann.

 

Mais - Herbizide - Im Vorauflauf können 1,25 l/ha Spectrum + 2,5 l/ha Stomp Aqua oder 2,0 l/ha Successor 600 oder 1,0 l/ha Iseran oder 4,0 l/ha Activus oder 0,3 l/ha Merlin Flexx oder 0,33 l/ha Adengo eingesetzt werden. Für diese Mittel ist für gute Wirkungsgrade allerdings Bodenfeuchte erforderlich, welche momentan nicht vorliegt. Wenn die Bestände aufgelaufen sind, können die Unkräuter teilweise auch durch den Einsatz von Striegeln und Hacken reduziert werden, sofern es sich nicht um erosionsgefährdete Flächen handelt.

Chemisch im Nachauflauf sind möglich:

  • 1,5 l/ha MaisTer Power oder

  • 1,25 l/ha Elumis + 0,02 kg/ha Peak oder

  • 1,0 l/ha Samson 4 SC + 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash E.C. oder

  • 0,135 kg/ha Dragster + 0,4 l/ha Vivolt oder 

  • 0,3 kg/ha Task + 0,25 l/ha FHS oder

  • 0,4 kg/ha Diniro + 1,2 l/ha Adigor

und andere mehr. 

Arrat muss bis zum 07.11.2025 aufgebraucht werden.

Bitte beachten Sie die Auflagen zu Nicosulfuron, d.h. eine Anwendung von z.B. Samson, Nicogan, Elumis, Kelvin etc. nur einmal in zwei Jahren auf der gleichen Fläche! Zudem dürfen in Wasserschutzgebieten generell keine Terbutylazinhaltigen Maisherbizide eingesetzt werden. Hierzu werden Kontrollen in den Wasserschutzgebieten durchgeführt!

 

IPS-Plus – Spritzfenster - Denken Sie daran, dass pro Bewirtschaftungseinheit ein Spritzfenster angelegt werden muss. Dieses muss mindestens 10 m lang und 5 m breit und mit Stäben markiert sein.

 

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