Ackerbau – „Do muss Luft nou“ - Einmal hacken ist wie dreimal gießen!

Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 22.05.2025
„Die kommende Woche scheint durchwachsen zu werden, es sind - Gott sei Dank - Niederschläge möglich,“ so S. Wolpert, ausgewiesener Pflanzenschutzexperte vom Landwirtschaftsamt Ilshofen im Landkreis Schwäbisch Hall mit Blick auf die regionalen Mais- und Zuckerrübenbestände.
Mais und Zuckerrüben - Glücklicherweise wurde der Mais rechtzeitig und nach flacher Saatbettbereitung gelegt, so dass dieser ohne Regen auflaufen konnte. Nach GPS, Ackerfutter- oder Futterzwischenfrucht wird es allerdings spannend.
In den Maisbeständen sieht man viel Altverunkrautung stehen u.a. auch großen Ackerfuchsschwanz. Die Illusion, diese noch mit einem Herbizid nachhaltig bekämpfen zu können, sollte man ablegen. Das Einzige was hierbei noch hilft, ist den Mais zu hacken. Allgemein sollte darüber nachgedacht werden auf den verkrusteten Böden in Zuckerrüben und Mais Hacktechnik einzusetzen um wieder Luft in den Boden zu bringen und für besseres Pflanzenwachstum zu sorgen.
Auch im Hinblick auf SBR und Stolbur sind wüchsige Zuckerüben wesentlich widerstandsfähiger. Außerdem kann in diesem Zuge zugleich der Altraps beseitigt werden, welcher sonst aufgrund der Bienenschutzbestimmung eine Zikadenbekämpfung unmöglich macht. Des Weiteren werden durch das Hacken die Kapillare gebrochen und das Wasser im Boden gehalten.
Gärtnerregel - Einmal hacken ist wie dreimal gießen! Aufgrund der trockenen Witterung ist von bodenaktiven Wirkstoffen abzuraten. Für blattaktive Wirkstoffe wäre nächste Woche wieder ein gutes Applikationsfenster, wenn nach dem Hacken überhaupt noch eine Behandlung notwendig ist. In den Zuckerrüben sollte die 3. NAK ebenfalls, wenn überhaupt nötig/sinnvoll, nach dem Hacken erfolgen.
Praxistipp: Lassen Sie einen Teil unbearbeitet um den Unterschied zu sehen!