Ackerbau – Extrem viel Kleeseide

Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 29.07.2024

 

Die renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis berichtet, dass in ihrer Region auch in diesem Jahr auffällig viele Flächen mit Kleeseide besetzt sind.

Die Seide-Arten sind Vollschmarotzer, die ohne Bodenkontakt auf und von der Wirtspflanze leben. Die Blüte geht von Juli bis September, die Samen bleiben sehr lange keimfähig. Die Keimfähigkeit wird weder durch den Verdauungstrakt von Wiederkäuern noch durch eine Kompostierung beeinträchtigt. Neben der Kleeseide, die an verschiedenen Kleearten schmarotzt, wird zunehmend die nordamerikanische Seide gefunden, die ein sehr breites Wirtspflanzenspektrum hat, wie z.B. viele Ackerkulturen (Raps, Mais, Zuckerrübe, Kartoffeln, Sonnenblumen) und Unkrautarten (Melde, Gänsefuß, Disteln).

 

Praxistipps: Aufgrund des enormen Wirtspflanzenspektrum muss hier eine frühzeitige und sorgfältige Bekämpfung erfolgen. Bei großflächigem Befall sollte die Fläche (am besten vor der Samenbildung) gemulcht, anschließend gepflügt und möglichst mehrjährig mit Wintergetreide bestellt werden, die dann möglichst unkrautfrei gehalten werden sollten. Achten Sie sorgfältig auf mögliche Verschleppungen über Bodenbearbeitungsgeräte und reinigen sie diese gründlich. 

In Zusammenarbeit mit dem RP Karlsruhe möchten wir an einer Lösung mitarbeiten. Hierzu ist im Vorfeld eine Quantifizierung der von Kleeseide befallenen Flächen nötig, um ein konkretes Ausmaß festzustellen und „Argumente“ für Lösungsmöglichkeiten (Bearbeitungstermin, Verpflichtungsumfang,… ) zu erarbeiten.

Daher möchten wir Sie bitten, uns betroffene Flächen zu melden. Dies kann formlos per Telefon oder Mail (andre.heinbuecher@neckar-odenwald-kreis.de oder nina.waldorf@neckar-odenwald-kreis.de) erfolgen. 

Für Rückfragen steht Ihnen der Fachdienst Landwirtschaft gerne zur Verfügung.

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