Ackerbau – Frühe Morgen- und späte Abendstunden nutzen

Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 20.05.2025

 

Die beiden renommierten amtlichen Berater und Pflanzenschutz- und Anbauexperten H. Gawron und G. Münkel vom Amt Sinsheim informieren heute über die regionale Lage in Winterweizen, Sommergerste, Erbsen, Sojabohnen, Mais und Zuckerrüben.

 

Winterweizen - Der Winterweizen befindet sich zwischen dem Stadium Ährenschieben bis Blüte. Nennenswerte Krankheiten gibt es nach wie vor nicht. Wir empfehlen die Bestände weiter zu beobachten und solange kein Braunrost zu erkennen ist, kann mit der Abschlussbehandlung bis zur Weizenblüte gewartet werden. Zum Einsatz können dann Fungizide mit guter Rost- und zugleich Fusariumwirkung kommen wie z.B. Navura, Prosaro, Sympara u.a.. 

Das Getreidehähnchen ist bisher kein Thema in den Weizenbeständen, von daher darf in den Schutzgebieten kein Insektizid routinemäßig zugemischt werden. Bei Befall über der Schadschwelle von 20% geschädigte Blattfläche auf den obersten drei Blättern wenden Sie sich bitte an uns, wir schauen uns dann die Bestände gemeinsam an und entscheiden über einen Einsatz. Achten Sie auf die Spritzfenster in den Schutzgebieten. Auch außerhalb dieser Gebiete sind Spritzfenster äußerst informativ zur fachlichen Beurteilung Ihrer Pflanzenschutzmaßnahme! 

 

Sommergerste - Die Sommergerste beginnt mit dem Grannenschieben. Wir finden aktuell keine Krankheiten, somit kann mit der Abschlussbehandlung gewartet werden, bis die Grannen geschoben sind.

 

Futtererbsen - Achten Sie auf Läusebefall. Diese sitzen versteckt in den zusammengefalteten Blättern. Wir empfehlen das systemisch wirkende Produkt Teppeki mit 140 g/ha. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10% befallener Pflanzen. Vergessen Sie bitte nicht in den Schutzgebieten ein Spritzfenster anzulegen.

 

Sojabohnen - Trotz Niederschlag nach der Vorauflaufanwendung in den Sojabohnen gibt es vereinzelt Schläge, bei denen vor allem der weiße Gänsefuß nicht ausreichend bekämpft werden konnte. Hier müssen zeitnah Korrekturbehandlungen gefahren werden. Bei Bedarf kommen Sie gerne auf uns zu.

 

Mais - Die äußeren Bedingungen sind alles andere als optimal. Dennoch sollten jetzt die frühen Morgen- und Abendstunden für die Herbizidmaßnahmen genutzt werden. Vor allem der weiße Gänsefuß kommt mit dem trockenen Wetter hervorragend zu recht und ist schon sehr weit fortgeschritten in seinem Wachstum. Standardmischungen können z.B. mit ca. 150 g Mais Banvel WG aufgemischt werden, um die Blattwirkung etwas zu verstärken. Achten Sie bitte darauf, das Produkt Arrat komplett aufzubrauchen, da es im nächsten Jahr keine Zulassung mehr hat. Im Zweifelsfall und bei besonderen Problemen telefonische Beratung anfordern. 

 

Zuckerrüben - In den Zuckerrüben läuft nach wie vor weißer Gänsefuß auf. Hier muss auf vielen Schlägen jetzt die 3. NAK gesetzt werden. Der Befall mit Läusen nimmt stetig zu. Die Schadschwelle bei der schwarzen Bohnenlaus liegt bei 30% befallener Pflanzen, bei der grünen Pfirsichblattlaus bei 10%. Bei Bedarf empfehlen wir 0,3 kg/ha Pirimor.

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