Ackerbau – Untersaat - Die Investition lohnt sich!

Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 04.09.2025
Wenn Untersaaten effizient in den betrieblichen Anbauplan eingeplant werden bringen sie jede Menge agronomische Vorteile. Untersaaten werden direkt in den Bestand der Hauptkultur eingesät. Je nach Art ist in der Regel keine Beerntung vorgesehen. Primär wird mit Hilfe von Untersaaten dafür Sorge getragen, dass der Boden auch nach der Beerntung mit Pflanzen bedeckt bleibt und ihn so vor Erosion schützt.
Praxiserfahrungen - Wenn alle Umstände passen greift die unterdrückende Funktion der Untersaaten und schützt so die Hauptkultur. So ist es in Getreide durchaus möglich die Anbaukultur vor der Besiedlung mit Ungras und Unkraut weitestgehend abzuschirmen. Praktische Erfahrungen im Sommergetreide liefern den Beweis dafür, dass es bei geringem Unkrautdruck problemlos funktioniert auf den Einsatz von Herbiziden gezielt zu verzichten.
In einigen Maisversuchen wurde in diesem Zusammenhang festgestellt, dass durch die gezielte Ansaat von Rot- und Weißklee Schadgräser und Wurzelunkräuter aus den entsprechenden Flächen gedrängt werden können. In Ergänzung dieses Erfolgs war das nachhaltige der speziellen Versuchsreihe, dass der Klee - in der Folge der vorangegangen Maisernte – über die Fütterung des Tierbestandes betrieblich verwertet werden konnte.
Im Winterraps wurden über viele Jahre hinweg vor allem im Herbst schädlingsregulierende Effekte im frühen Schädlingsbesatz beobachtet. Auch die Verlegung der Herbizidanwendung vom Herbst in das Frühjahr brachte keinerlei Nachteile für die Kultur.
Erfolgsentscheidend und wegweisend ist die richtige Wahl der Untersaat die geeignet sein sollte für den Standort und die jeweilige Fläche. Wichtig ist der passende Saatzeitpunkt und die entsprechend geeignete Aussaattechnik. Dabei hängt die Bestimmung des idealen Saatzeitpunktes in erster Linie von der Hauptkultur ab die auf die Fläche kommen soll. In Winterraps und auch in Wintergetreide sind Aussaaten schon im Herbst gegen geringen Unkrautdruck und gegen tierische Schädlinge wie den Rapserdfloh erfolgreich. Sollte beides nicht den gewünschten Effekt bringen, kann problemlos im Frühjahr - z.B. durch einen Striegelgang und dem Ende der Bestockungsphase - nachbehandelt werden.
Untersaaten bringen in den meisten Fällen einiges an pflanzlicher Biomasse aufs Feld. Dadurch lassen sich neben dem Bodenleben und auch die Bodenstruktur gezielt fördern. Auch mit Sicht auf den Klimaschutz leisten Untersaaten einen nicht unerheblichen Beitrag.
Untersaaten haben einen sehr vielfältigen Nutzen
Förderung des Bodenlebens
Optimierung der Bodenstruktur
Schutz vor Bodenerosion
Förderung der Humusbildung
Bindung und Speicherung von Stickstoff
Helfen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (Insektizide und Herbizide) zu optimieren und zu reduzieren
Schmälern den Einsatz von Betriebskosten (z.B. Dünger, Pflanzenschutzmittel)
Geeignete Untersaatarten haben nachfolgende Eigenschaften
eine gewisse Widerstandsfähigkeit
wachsen langsam
sind zu keiner Zeit Konkurrenz für die Hauptfrucht
sind genügsam und gedeihen im Schatten der Hauptfrucht
Praxistipp: Grundsätzlich empfiehlt es sich auf niedrig wachsende Arten zurückzugreifen die idealerweise über den Winter hinweg abfrieren.
Probieren Sie’s aus…