Getreide – Mögliche Niederschläge abwarten.

Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 13.04.2024
Die langjährig renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Buchen informiert über den regionalen Stand der Getreidekulturen in ihrem Zuständigkeitsgebiet.
Wintergerste - Frühe Septembersaaten tendieren Richtung BBCH 31, spätere Saaten werden erst nächste Woche dieses Stadium erreichen. In den weiter entwickelten Gersten kann ein Moddus/Prodax-Einsatz auf besseren Böden anstehen. Für den überwiegenden Anteil an Wintergerste würde ich aber die möglichen Niederschläge abwarten.
Teilweise findet man in anfälligen Sorten (z.B. KWS Somerset) bei früher Saat leichten Mehltaubefall, der beobachtet werden sollte. Ansonsten präsentiert sich die ab Mitte Oktober gesäte Gerste sehr gesund. Fungizideinsätze sind derzeit unnötig!
Winterweizen/Dinkel - Winterweizen/Dinkel befindet sich überwiegend Ende Bestockung (BBCH 29/30). Mögliche Wachstumsregler-Maßnahmen sollten erst noch den hoffentlich ausreichenden Niederschlägen in Erwägung gezogen werden. Gute Einkürzungseffekte sind in BBCH 31/32 zu erreichen. Auch hier sind Krankheiten nicht relevant.
Sommergerste - Der Unkrautauflauf war bisher sehr verhalten. Auf Ackerfuchsschwanz-Problemstandorten findet sich jetzt aber frisch aufgelaufener Fuchsschwanz. Dieser muss früh mit 1,2 Liter/ha Axial bekämpft werden. Achten Sie unbedingt auf ausreichende Benetzung (feintropfige Düse) und v.a. Luftfeuchten von mind. 60% besser 70%. Derzeit sind die Wachsschichten sehr ausgeprägt, nach Niederschlägen könnten nächste Woche wieder bessere Bedingungen gegeben sein.
Praxistipps: Axial sollte möglichst solo gefahren werden. Unkräuter sind kaum zu finden, v.a. die wärmeliebenden typischen Sommerunkräuter wie Melde/Gänsefuß werden noch auflaufen und können dann später gut bekämpft werden. Das Mittel Biathlon 4D verliert die Zulassung und muss dieses Frühjahr aufgebraucht werden.