Getreide – Nachhaltige Gräser- und Kräuterbekämpfung

Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 18.03.2025

 

Nicht nur für die renommierte Pflanzenschutzberaterin K. Simon vom Amt Donaueschingen im Schwarzwald-Baar-Kreis haben Ackergräser wie Ackerfuchsschwanz oder Windhalm ein hohes Vermehrungspotential und können starke Ertragseinbußen verursachen. Bei den Ackerunkräutern können sich vor allem Klettenlabkraut, Ehrenpreis oder Kamille stark ausbreiten. Dagegen stellen Ackerkräuter, die nur in einem geringen Umfang vorkommen, keine Gefahr für den Ertrag dar.

 

Praxistipps: Auf Schlägen mit Spätsaaten ohne Herbst-Bekämpfung müssen spätestens jetzt die Herbizide gezielt nach den zu bekämpfenden Gräsern und Kräutern ausgewählt werden. Auf tonhaltigen Böden kann trotz vorangegangener Herbstbehandlung eine zweite Maßnahme, v.a. gegen Gräser, in Frage kommen. 

Hinweis: Beachten Sie, dass einige Mittel nur bis Schoßbeginn (BBCH 30) eingesetzt werden können. Frostnächte mit Temperaturen unter -3°C oder hohe Tag- und Nachttemperaturschwankungen können die Verträglichkeit von Herbiziden herabsetzen. Optimale Zeitpunkte sind beginnende Wetterhochdrucklagen.

 

Wintergerste befindet sich Ende Bestockung bis Schoßbeginn (BBCH 29-30). Das Gräsermittel Axial 50 (1,2 Liter/ha) sollte für eine gute Wirkung auf schweren Böden bzw. hohem Ackerfuchsschwanzaufkommen nicht mit anderen Herbiziden gemischt werden. Allgemein werden Tankmischungen mit Axial 50 und sogenannten „Brennern“ (z.B. Antarktis, Artus, Aurora, Fox) nicht empfohlen.

 

Winterweizen befindet sich Mitte bis Ende Bestockung (BBCH 22-24). Wurde im Herbst keine Herbizid-Maßnahme durchgeführt, kann ein hoher Besatz mit Ackerfuchsschwanz möglichst früh mit z.B. Atlantis Flex + Biopower (330 g/ha + 1,0 Liter/ha) behandelt werden. Bei unproblematischem Ackerfuchsschwanzbesatz oder zur Windhalmbekämpfung eignen sich Broadway oder Traxos. Attribut bekämpft neben Windhalm auch Trespen, ein Splitting (0,06 + 0,04 kg/ha) verbessert die Wirkung.

 

In allen Getreidearten können Klettenlabkraut und andere ertragsmindernde Zweikeimblättrige bis Ende Schossen (BBCH 39) z.B. mit Biathlon 4D + Dash E.C. bekämpft werden. 

Praxistipp: Weitere Mittel und Aufwandmengen sind im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2025“, ab Seite 54 zu finden.

 

Hinweis: Zur Einhaltung der landesspezifischen Vorgaben zu den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes (IPS+) müssen Spritzfenster zur Erfolgskontrolle angelegt werden.

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