Ackerbau – Situation etwas entspannt: Aktuell keine Symptome

Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 23.05.2025

 

„Die benötigten Niederschläge sind Mittwoch und Donnerstag gefallen, lokal auch (zu) heftig und haben damit die Situation wieder etwas entspannt,“ so die heutige Info des amtlichen Beraters und Pflanzenschutzexperten A. Lohrer für sein Zuständigkeitsgebiet im Landkreis Tübingen im Vorfeld seiner Regionalempfehlungen für Getreide.

 

Winterweizen - Viele Weizenbestände befinden sich jetzt im Stadium Grannenspitzen/beginnendes Ährenschieben. Bestände die dieses Stadium erreicht haben können somit auch bei Teilnahme an der FAKT-Maßnahme E12 behandelt werden. 

Vereinzelt sind auf den oberen Blättern Flecken zu sehen, die leicht mit Krankheiten zu verwechseln sind. Meistens handelt es sich dabei aber um Stress- und Abwehrreaktionen, oft auch nach späten Herbizidbehandlungen, z.B. bei den Sorten Asory, Campesino, Spontan. 

Auf den untersten Blattetagen finden sich nur vereinzelt Krankheiten, die oberen Blattetagen zeigen aktuell keine Symptome. Durch die Niederschläge konnten nun aber auch die ertragsrelevanten Blattetagen infiziert werden. Eine heilende Wirkung ist je nach eingesetztem Mittel für max. 3 bis 8 Tage zu erwarten. 

Praxistipps: Wo keine Fusariumbehandlung geplant ist, können mit Behandlungen am Wochenende die gesetzten Infektionen gestoppt werden. Mögliche Mittel und Kombinationen speziell wurden im letzten Warndienst genannt. In gesunden Beständen kann die Behandlung auch bis zur Fusariumbehandlung (erste Staubbeutel sichtbar) gezogen werden, dies wird in ersten Beständen ab Ende nächster Woche erwartet.

 

Sommergerste - Die Sommergerstenbestände haben das Fahnenblatt geschoben, bzw. befinden sich im Grannenspitzen. Auch hier sind die Bestände noch überwiegend gesund. Die aktuell gesetzten Infektionen können noch problemlos bis Ende nächster Woche gestoppt werden. Nach den fürs Wochenende angekündigten Niederschlägen können die Gerstenbestände ab Mitte/Ende nächster Woche vor Umstellung auf strahlungsintensive Witterung zum Schutz vor Ramularia und anderen Krankheiten mit Fungiziden behandelt werden. 

Praxistipps: Gegen die Ramularia empfiehlt sich auch bei der Sommergerste der Zusatz von 1,5 Liter/ha Folpan 500 SC oder Netzschwefel-Produkten (z.B. 3,0 bis 4,0 Liter/ha Thiopron). Die Aufwandmengen der oft eingesetzten Carboxamid-Azol-Kombinationen kann wegen der schnelleren Pfanzenentwicklung auf ca. 80% im Vergleich zu Wintergerste reduziert werden, z.B. auf 1,0 Liter/ha Ascra Xpro, 1,2 Liter/ha Balaya, 0,8 Liter/ha Elatus Era, 1,2 Liter/ha Jordi oder 1,2 Liter/ha Revytrex.

 

Sonstiges - Behandlungen gegen Blattläuse und Getreidehähnchen im Getreide sind nach unseren Beobachtungen derzeit nicht notwendig.