Getreide – Es schiebt…

Wichtige Informationen aus dem Landkreis Göppingen vom 19.05.2025

 

„In der Wintergerste sind in den frühen Lagen die Ähren momentan am Schieben, in Winterweizen schiebt in früheren Lagen das Fahnenblatt und die meisten, regionalen Sommergerstebestände haben das 1-2 Knoten-Stadium oder sind in den frühen Lagen bereits etwas weiterentwickelt,“ so T. Kielmann, renommierter, amtlicher Pflanzschutzberater am Landwirtschaftsamt in Göppingen.

 

Wintergerste - Die Bestände sind nach wie vor sehr gesund, dennoch müssen wir bei der Ramularia aufpassen. Hier kann jetzt die Abschlussbehandlung mit den bekannten Mitteln wie z.B. AscraXpro, Revytrex, Balaya oder Elatus Era und dem Zusatz eines Folpanhaltigen Produkts erfolgen. 

In den Höhenlagen spitzen die Grannen. Ist eine Behandlung in BBCH 31/32 erfolgt oder in gesunden Beständen, was meist der Fall sein sollte, kann mit der Abschlussbehandlung noch bis zum Beginn Ährenschieben gewartet werden. Mittel siehe oben. Eine Behandlung nach dem teilweise vorhergesagten Niederschlag (?) am kommenden Wochenende macht mehr Sinn als davor zu behandeln. 

 

Winterweizen - Wenn beim Winterweizen noch keine Fungizidbehandlung durchgeführt worden ist, kann diese auf das voll entwickelte Fahnenblatt bei Bedarf noch mit Wachstumsregler erfolgen. In gesunden Beständen kann die Behandlung aber auch noch bis zum Ährenschieben nach hinten geschoben werden, dann ohne Wachstumsregler. Wer später noch eine Fusarium-Behandlung einplant, kann die „Fahnenblatt-Behandlung“ um ca. 20% reduzieren. Neben z.B. AscraXpro, Elatus Era, Revytrex+Comet sind auch z.B. Univoq, Vastimo oder Avastel-Pack möglich. Folpan / Phillip 50/ Amistar Max kann zugemischt werden, ist aber nicht so wichtig wie bei der WG. 

Wer in BBCH 31/32 eine Fungizidbehandlung appliziert hat und die Bestände aktuell gesund sind, kann die Behandlung evtl. bis zum „Fusariumtermin“ schieben. Aber Bestände auf möglichen Befall beobachten. 

 

Sommergerste - Wer die Standfestigkeit absichern will/muss, kann hier dann eine Wachstumsreglermaßnahme (zum Beispiel 0,2 bis 0,4 Liter/ha Moddus/Calma/Countdown oder 0,3 bis 0,5 Prodax oder 0,7 bis 0,8 Fabulis OD) und nur bei Bedarf mit einem Fungizid (zum Beispiel Input Classic, Balaya, Bontima oder Proline + Vegas) kombinieren, Wachstumsreglermenge dann etwas reduzieren. In gesunden Beständen und standfesten Sorten kann eine Einmalbehandlung auf das voll entwickelte Fahnenblatt ausreichend sein. Der Zusatz eines Wachstumsreglers ist auch hier noch möglich, was dann aber hauptsächlich nur noch gegen das Ährenknicken hilft. Es ist darauf zu achten, dass noch keine Grannen spitzen und die Blattscheide geschlossen ist, da sonst unter Umständen die Ähre stecken bleiben kann. Die Aufwandmengen des Wachstumsreglers sind, wie immer, insbesondere abhängig von Sorte, Nährstoffversorgung, Temperatur, Strahlungsintensität oder Mischung mit Fungizid. Denken Sie auch hier an die in den bekannten Schutzgebieten (IPS+) vorgeschriebenen Spritzfenster.

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