Getreide – Ganz andere Voraussetzungen

Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 30.05.2025
„Die ersten Bestände gehen in die Blüte,“ so die heutige Info des amtlichen Beraters und Pflanzenschutzexperten A. Lohrer für sein Zuständigkeitsgebiet im Landkreis Tübingen im Vorfeld seiner Regionalempfehlungen für Getreide.
Winterweizen - Der Pilz benötigt feuchtwarmes Wetter (ab 16°C und >2mm Niederschlag) und zumindest leicht geöffnete Ährchen für eine Infektion, wie auch teilweise für kommende Woche angekündigt. Weizen blüht als Selbstbefruchter mit geschlossenen Ährchen ab, diese öffnen sich aber bei feuchter Witterung oder wenn die Staubbeutel nach der Blüte nach außen geschoben werden. Wenn also die ersten Staubbeutel außen sichtbar sind, befindet sich die Ähre in der Vollblüte.
Praxistipps: Behandlungen mit Fungiziden sind nur ca. 2 Tage vor bis 3 Tage nach einer Infektion bis Mitte der Blüte erfolgreich, also, wenn bis ca. 20-30% der Staubbeutel geschoben sind. Da der bisherige Witterungsverlauf recht trocken war ist ausgenommen bei Mais als Vorfrucht (mit vielen Ernteresten) nicht mit einer höheren Fusariumgefahr zu rechnen.
Für eine eventuell notwendige Behandlung können z.B. 1,0 Liter/ha Prosaro, 1,5 Liter/ha Navura, 1,25 Liter/ha Input Classic, 1,0 Liter/ha Magnello, 0,8 Liter/ha Proline (Tokyo, etc.), 1,0 Liter/ha Folicur (Tebucur, Horizon, etc.) und weitere Mittel eingesetzt werden.
Sommergerste - Wie schon beschrieben sollte die Abschlussbehandlung möglichst zeitnah erfolgen, da durch die strahlungsintensive Witterung die Ramularia-Symptome sehr schnell auftreten. Auf schwächeren Standorten können alternativ zu den Carboxamid-haltigen Mitteln auch 200 g/ha Prothioconazol (z.B. 0,8 Liter/ha Aurelia, Tokyo, Proline, Joust oder 0,65 Liter/ha Pecari 300 EC, Protendo 300 EC…) alle in Kombination mit 1,5 Liter/ha Folpan 500 eingesetzt werden.