Getreide – Im Gros gesunde Bestände

Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 06.05.2025
Die Pflanzenschutzberaterin K. Simon vom Amt Donaueschingen informiert heute über den Stand der Getreidebestände im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Wintergerste - schiebt bereits die Ähre (BBCH 51-55). Bis jetzt war sie sehr gesund, so dass auf eine Behandlung verzichtet werden konnte. Jetzt ist es in der Region des Schwarzwald-Baar-Kreises wichtig auf die Ramularia-Blattfleckenkrankheit zu achten. Diese braucht zur Ausbreitung strahlungsreiche-feuchte Witterung und tritt bei uns meistens zum Ährenschieben auf. Wird eine Bekämpfung notwendig, sollte bei der Mittelwahl auf eine Ramularia-Wirkung geachtet werden. Mit dem Kontakt-Wirkstoffs Folpet (zum Beispiel Folpan 500SC, Amistar Max) steht wieder ein wichtiger Resistenz-Baustein bei der Ramularia-Bekämpfung zur Verfügung.
Bitte beachten: Folpet nur in Tankmischungen mit einem anderen Mittel anwenden, welches den Wirkstoff Prothioconazol oder Mefentrifluconazol enthält.
Winterweizen - ist im 2-Knotenstadium (BBCH 32). In den unteren Blattetagen ist häufig Septoria-Blattflecken (Septoria tritici) zu finden. Durch die trockenen Bedingungen wurden bis jetzt die oberen Blattetagen noch nicht infiziert. Daher ist es wichtig, die eigenen Bestände jetzt regelmäßig zu kontrollieren. Die Bekämpfungsschwelle für Septoria tritici liegt bei 30% befallenen Pflanzen, d.h. von 20 Pflanzen müssen 6 Pflanzen befallen sein. Die Entscheidungshilfe zu Septoria unter www.isip.de kann Sie in Ihrer Entscheidung unterstützen.
Praxistipp: Wenn der Krankheitsdruck weiterhin so gering bleibt, kann mit der Fungizidmaßnahme abgewartet werden, bis sich das letzte Blatt entwickelt hat.
Informationen zu Pflanzenschutzmitteln (Fungiziden) und Aufwandmengen finden Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2025“ ab Seite 60.
Bei Tankmischungen mit Wachstumsregler und Azol-Fungiziden bitte beachten:
Wachstumsregler-Menge um 25 % verringern
Ab Grannenspitzen sind Schäden möglich bei TM mit Azol-Fungiziden und Ethephonhaltigen Wachstumsreglern (z.B. Camposan, Cerone, Orlicht, Vitoval)
Fungizide allgemein
Fungizide möglichst auf abgetrocknete Bestände ausbringen, danach 1-2 Stunden kein Regen
Gewässerabstandsauflagen der Mittel beachten
Integrierter Pflanzenschutz auf Ackerflächen in Schutzgebieten (IPS plus) ist ein Spritzfenster zur Selbstkontrolle anzulegen.