Getreide – Momentan keine Probleme

Wichtige Informationen aus dem Enzkreis vom 21.05.2025

 

„Getreidehähnchen sind momentan kein Problem und dementsprechend ist dieser Schaderreger derzeit nicht bekämpfungswürdig,“ so die beiden amtlichen Pflanzenschutzberater S. Nagel und Florian Haug mit Blick auf ihren Zuständigkeitsbereich den Enzkreis.

 

Die Schadensschwelle zur Bekämpfung von Getreidehähnchen liegt bei: 

  • 20% geschädigter Blattfläche auf den obersten drei Blättern 

  • Ein Ei, bzw. eine Larve je Halm 

Diese Schwelle ist an fünf Stellen, jeweils an 5 Halmen im Bestand zu kontrollieren. Sollte eine Behandlung bei Überschreitung der Schadensschwelle notwendig werden, so darf dies nach IPS+ Auflagen in den Schutzgebieten nur auf Empfehlung der amtlichen Beratung erfolgen. Nehmen Sie hierzu Kontakt zur amtlichen Beratung auf.

 

Winterweizen - Die Entwicklungsstadien der Weizenbestände im Enzkreis sind bedingt durch Sorteneigenschaften und unterschiedlichste Aussaatzeitpunkte sehr heterogen und reichen vom BBCH 39 (letztes Blatt voll entwickelt) bis hin zum Beginn der Blüte (BBCH 61) in frühen Sorten. Die Bestände zeigen sich weiterhin sehr gesund, allerdings werden bei einigen Sorten Stresssymptome sichtbar, die eventuell mit Gelbrost verwechselt werden könnten. Stressflecken befinden sich meist bei allen Pflanzen auf einer Blattetage. Zur Unterscheidung benutzen Sie ein Taschentuch - Rostpusteln lassen sich abwischen. Beobachten Sie ihre Bestände. Treten keine Rosterkrankungen auf, kann mit der Abschlussbehandlung bis zur Blüte gewartet werden. 

Praxistipps: Auf Schlägen mit Vorfrucht Mais und vorhandener Ernterückstände auf der Bodenoberfläche (auch von Raps und Rüben) sollte eine Fungizidbehandlung gegen Fusarium dann durchgeführt werden, wenn Niederschläge während der Weizenblüte angesagt sind. Hierzu können Produkte wie z.B. Prosaro, Sympara oder andere zeitnah am Infektionsgeschehen (+/- 2 Tage vor oder nach dem Niederschlag) angewendet werden.

Die folgenden Fotos zeigen von links nach rechts die Weizenblüte im zeitlichen Verlauf. Bild (1) zeigt den Weizen vor der Blüte mit noch grünen Staubbeuteln. Verfärben sich die Staubbeutel gelb (2), so ist der Blütenbeginn erreicht. Dies ist der entscheidende Zeitpunkt für die Infektion mit Ährenfusarium. Beginnend in der Mitte der Ähre schieben sich die geschwollenen Staubbeutel vorbei an der Narbe und sorgen für die Bestäubung. Hängen die Staubbeutel aus den Spelzen heraus, ist die Weizenblüte beendet (3).

 

Sommergerste - Auch bei Sommergerste sind keine Krankheiten zu finden. Die Abschlussbehandlung kann beim Grannenschieben mit 80% der Aufwandsmenge mit einem gängigen Fungizid mit Wirkung gegen Ramularia und voller Aufwandmenge von 1,5 Liter/ha Folpan 500 SC, zur Resistenzabsicherung, durchgeführt werden. Bitte beachten Sie die geltenden Abstandsauflagen zu Gewässern.

 

 

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