Getreide – Strategisches zur diesjährigen Fungizidausbringung

Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 02.05.2025

 

Heute widmet sich das renommierte Beratungstandem C. Erbe und B. Lutsch vom Landwirtschaftsamt Bruchsal strategischen Dingen die für einen erfolgreichen Ackerbau von besonderer Relevanz sind.

 

Aus Sicht der Karlsruher Experten ist die Gesunderhaltung der obersten 2 Blätter inklusive der Ähre elementares Fundament der Ertrags- und Qualitätsbildung im Getreide. Ab Erscheinen des Fahnenblattes ist deshalb ganz gezielt auf Pilzkrankheiten zu achten. Neben den Rosten kann dieses Jahr zur Blüte auch noch Fusarium ein Thema werden. Deshalb richtet sich die zu wählende Strategie an „Fusarium anfälligen“ und „Fusarium unanfälligen“ Sorten und v.a. an den standortspezifischen Bedingungen der entsprechenden Schläge.

 

Variante 1 Fusariumrisikoschlag:

  • anfällige Vorfrucht wie Mais oder Zuckerrüben, nicht wendende Bodenbearbeitung, fusariumanfällige Sorte mit BSA Einstufung >4, bislang keine Fungizidvorlage

  • Behandlung mit 70 bis 80% der Aufwandmenge – wenn möglich sogar 100% - eines Azol-Carboxamid-(Strobilurin)-Präparates (z.B. Ascra Xpro, Elatus Era, Revytrex + Comet) bei vorhandenen Krankheiten auf das Voll entwickelte Fahnenblatt

 

Folgebehandlung:

  • Feuchtwarme Bedingungen zur Blüte: Folgebehandlung zur Blüte mit Osiris MP oder Prosaro

  • Trockene Bedingungen zur Blüte: Folgebehandlung mit Schwerpunkt auf Braunrost mit Tebuconazolhaltigem Mittel

 

Variante 2 Fusariumrisikoschlag:

  • Voraussetzung gesunde Sorten! Gelbrostanfälligkeit gering - Braunrostbefall bis Blüte verhalten

  • Einmalbehandlung in die Blüte mit Schwerpunkt Braunrost/Fusarium („Nerven aus Drahtseilvariante“)

  • Bei feuchtwarmen Bedingungen zur Blüte: Behandlung mit Osiris MP oder Prosaro

  • Bei trockenen Bedingungen zur Blüte: Behandlung mit Tebuconazolhaltigem Mittel.

 

Kein Fusariumrisikoschlag:

  • Pilzkontrolle ab voll entwickeltem Fahnenblatt, egal ob Fungizidvorlage erfolgt ist oder nicht.

  • Behandlung mit 70 bis 100% der Aufwandmenge – wenn möglich sogar 100% -  eines Azol-Carboxamid-(Strobilurin) ab dem Entwicklungsstadium „Voll entwickeltes Fahnenblatt bis zum Ährenschieben“ sofern Blattkrankheiten auf oberen 2 Blättern vorhanden.

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