Wintergerste – Gerstengelbverzwergungsvirus und Weizenverzwergungsvirus festgestellt!

Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 22.10.2025

 

„Bei einem Virusmonitoring wurden bei beprobter Ausfallgerste Gerstengelbverzwergungsvirus und Weizenverzwergungsvirus festgestellt,“ so der renommierte amtliche Pflanzenschutz- und Anbauexperte A. Lohrer aus seinem Beratungsgebiet im Landkreis Tübingen.

 

Das Ausfallgetreide sollte zwar rechtzeitig beseitigt worden sein, dennoch könnten mit Virus beladene Vektoren die ausgesäte Gerste befallen, kontrollieren Sie deshalb insbesondere in früh gesäter Gerste auf Befall mit Virusvektoren. Durch die aktuelle Witterung herrscht aber nur geringe Aktivität. Blattläuse übertragen das Gerstengelbverzwergungsvirus und können bei überschrittenem Bekämpfungsrichtwert ab 2 vollständig ausgebildeten Laubblättern mit Pyrethroiden (z.B. Karate Zeon, Decis forte, Nexide, etc) oder Teppeki bekämpft werden. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 20% befallenen Pflanzen (an 5 Stellen je 5 Pflanzen kontrollieren: 5 befallene Pflanzen = 20%). 

Praxistipp: Wenn schon eine Sorte mit Resistenz gegen das Gerstengelbverzwergungsvirus ausgesät wurde sind keine Insektizidbehandlungen notwendig! 

 

Das Weizenverzwergungsvirus wird von einer Zwergzikadenart (Wandersandzirpe) übertragen, hier gibt es leider noch keine Sortenresistenz und auch keine Bekämpfungsrichtwerte, da die Pyrethroide bestenfalls eine nicht ausreichende Nebenwirkung auf diese Zikaden haben. Die in Zuckerrüben und Kartoffeln in diesem Jahr stark diskutierten Schilf-Glasflügelzikaden sind eine andere Art mit anderen Wirtspflanzen und übertragenen Schaderregern, die dort angewendeten Bekämpfungsmaßnahmen können deshalb nicht übertragen werden – und sind nach aktuellem Zulassungsstand auch nicht erlaubt.

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