Winterweizen – Jetzt zählt’s: Strategisch zum Erfolg

Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 29.05.2025

 

Das renommierte Beratungstandem C. Erbe und B. Lutsch vom Landwirtschaftsamt Bruchsal nimmt heute die regionalen Winterweizenbestände unter die Lupe. „Neben dem frühen Weizen (frühe Weizensorten wie z.B. Complice, Winner, Obiwan oder Balzac), der mittlerweile im gesamten Beratungsgebiet nahezu verblüht hat, ist nun auch der „normale“ Weizen (z.B. Asory, Chevignon oder RGT Reform) in der Blüte.“

 

Die heutige und morgige Witterung bietet gute Infektionsbedingungen für Fusarium. Die Behandlung sollte 2 Tage vor bis max. 3 Tage nach einem Infektionsereignis in der Blüte erfolgen. Wir raten deshalb dazu, in derzeit blühenden Weizen nach den Vorfrüchten Mais und Zuckerrüben bis einschließlich Samstag einen Fungizidbehandlung mit dem Schwerpunkt Fusarium durchzuführen. Leichte Taunässe bzw. hohe Luftfeuchte verbessern das Eindringen des Wirkstoffs in die Ähre. Deshalb Fusariumbehandlungen in den frühen Morgenstunden durchführen. Meist blühen die Bestände nicht gleichmäßig ab (Kraichgau = weiter entwickelte Kuppen als Senken). Hier sollte sich an den Tallagen orientiert werden, da diese durch die längere Tauphase stärker von Fusarium betroffen sein können.

 

Die Fungizidstrategie ist wie folgt:

Derzeit blühender Weizen nach Mais oder Zuckerrüben mit oder ohne Fungizidvorlage: 

  • Blütenbehandlung mit Schwerpunkt Fusarium. Zum Einsatz können Produkte wie Prosaro oder Navura kommen. Bei vorhandenem Braunrostbefall kann die Stoppwirkung durch die Zugabe von 0,5 Liter/ha eines Tebuconazolhaltigen Mittels (250 g/kg Wirkstoffgehalt) verbessert werden.

Derzeit blühender Weizen nach anderen Vorfrüchten zum Ährenschieben mit Fungizid gegen Roste behandelt: 

  • Kein Handlungsbedarf. 

 

Tierische Schaderreger

Getreidehähnchen - Eine Behandlung gegen ist derzeit nicht notwendig. Beim Getreidehähnchen liegt der Bekämpfungsrichtwert bei 20% geschädigter Blattfläche pro Pflanze bzw. ein Ei/Larve pro Halm. 

Praxistipps: Falls der Getreidehähnchenbefall auf Ihren Schlägen massiv ist, bitten wir um eine kurze Rückmeldung. In den Schutzgebieten sind die Auflagen des IPS plus einzuhalten. Liegt der Befall mit dem Getreidehähnchen in den Schutzgebieten über der oben genannten Schadensschwelle, müssen Sie Rücksprache mit der amtlichen Beratung halten, wenn Sie ein Insektizid einsetzen möchten.

 

Blattläuse - Ab dem Ährenschieben liegt die Schadensschwelle bei den Blattläusen bei 65% besiedelter Ähren oder Fahnenblätter, d.h. bei 50 Pflanzen wären auf 32 Pflanzen Läuse vorzufinden. Hierbei spielt es keine Rolle, ob sich auf einer Pflanze eine oder 100 Läuse befinden. 

Praxistipps: Eine Pflanze zählt als befallen sobald eine Laus auf Ihr vorgefunden wird. Denken Sie bei jeder geplanten Insektizid Maßnahme daran, dass auch Nützlinge wie z.B. Marienkäfer miterfasst werden können. Dadurch werden zu einem späteren Zeitpunkt Läuse nicht mehr durch ihre natürlichen Gegenspieler bekämpft, was im Extremfall eine weitere, zusätzliche Insektizidbehandlung nach sich zieht!

Tags