Kartoffeln – Wachstum oder Abwehr: Wie sich der Ertrag bei Kartoffeln steigern lässt
Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 01.09.2025
Die Kartoffel ist weltweit eine der wichtigsten Kulturpflanzen. Virusinfektionen und der Befall durch Pflanzenfresser wie den Kartoffelkäfer können zu Ernteausfällen von bis zu 80 Prozent führen. Werden die Pflanzen durch Schaderreger angegriffen, verlangsamen sie ihr Wachstum, um mehr Ressourcen für Abwehrzwecke einzusetzen, einschließlich der Produktion von Signal- und Abwehrstoffen. Ein schnelles Wachstum der Kartoffelpflanzen führt dagegen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheitserreger, da es Vorrang vor der Verteidigung hat.
Um den Kompromiss zwischen Wachstum und Abwehr im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel von Nutzpflanzen zu untersuchen, haben Forschende der Universitäten Potsdam und Erlangen, des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie und des National Institute of Biology, Ljubljana, das Genom-Stoffwechselmodell Kartoffel-GEM entwickelt. Die erste groß angelegte metabolische Rekonstruktion dieser Art stellt eine nützliche Ressource dar, um zukünftig Pflanzensorten mit verbesserter Stresstoleranz und hohem Ertrag zu züchten.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind im Journal „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ erschienen. Die Originalpublikation ist abrufbar unter: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2502160122
In Ergänzung dazu hat das Redaktionsteam der Zeitschrift „Obst und Garten“ die interessanten Ergebnisse kurz und prägnant zusammengefasst und im aktuellen Newsletter 09/25 veröffentlicht. Dieser kurzweilige Newsletter erfasst viele weitere interessante Themen und kann unter ObstundGarten@newsletter.ulmer.de kostenfrei angefordert werden.