Wintergetreide – Nachhaltiger Herbizideinsatz gefragt
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 14.03.2025
„Die Herbstbehandlungen haben allgemein gute Wirkungsgrade erzielt - Herbizidmaßnahmen in den Ende Oktober gesäten Schlägen zeigen durchweg sehr gute Wirkungsgrade,“ so M. Wahl langjähriger Berater im Hohenlohekreis im Vorfeld seiner heutigen Regionalempfehlungen für Winterweizen.
Frühsaaten mit Behandlungen bis Anfang Oktober zeigen durch die nachfolgenden Niederschläge in der Regel gute bis sehr gute Wirkungsgrade. Selbst frühe Oktobersaaten, um den 7. Oktober gedrillt, welche erst nach der Regenperiode Mitte Oktober behandelt wurden, haben sehr gute Wirkungsgrade erzielt. Und das obwohl der Ackerfuchsschwanz zum Behandlungszeitpunkt bereits das 1-2 Blattstadium erreicht hatte und erst am 7. November wieder Niederschläge gefallen sind.
Unbehandelte Bestände - Früh gesäte Bestände ohne Hebrizidbehandlung im Herbst müssen im Frühjahr in der Regel behandelt werden. Mögliche Maßnahmen gegen Ackerfuchsschwanz sind:
400 g/ha Niantic/Daltrice etc. + FHS + 40 l/ha AHL
270 g/ha Atlantis Flex + FHS + 40 l/ha AHL
Praxistipps: Wichtig beim Ansetzen der Spritzbrühe ist, zuerst den Wirkstoff, dann nach intensiver Rührung (mindestens 15min.) den Formulierungshilfstoff (FHS) und dann erst AHL zugeben. Die Spritze vollständig leer fahren (Restmenge max. 50 Liter) und dann erst eine neue Mischung ansetzen. Eine Luftfeuchtigkeit von min. 70% ist für eine sichere Wirkung unerlässlich. Entweder in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden applizieren.
Spät gesäte Bestände sind bisher oftmals ungrasfrei. Nennenswerter Fuchsschwanz wird auf diesen Flächen im März auch nicht mehr auflaufen. Kontrollieren Sie Ihre Flächen dennoch genau, vor allem an Stellen mit bekanntem Druck an Ackerfuchsschwanz. Fazit: Die Spätsaat hat sich bei der Ungrasbekämpfung gelohnt. Bei spät gesäten Beständen auf schweren Standorten und suboptimaler flacher Aussaat machen die Wechselfröste der letzten Wochen dem Weizen zu schaffen. Ein toniger Boden friert auf und hebt kleine Pflanzen aus der Erde, die Wurzeln reisen ab und die Pflanzen vertrocknen. Solche Bestände sollten bei Befahrbarkeit zeitnah gewalzt werden um die Pflanzen wieder anzudrücken. Auf diesen Flächen sollte die Herbizidmaßnahme, sofern eine nötig sein sollte, noch geschoben werden.
Auffällig in diesem Frühjahr sind teilweise sehr lückige Winterweizenbestände. Die Gründe sind vielfältig, aber ein Hauptgrund war auf tonigen Standorten die zu frühe Saat in zu feuchte Böden. Bei hohen Tongehalten und nassen Bedingungen legen die Sämaschinen das Saatgut oftmals zu flach ab und die Schlitze werden zum Teil nicht sauber geschlossen. Oftmals keimen die Körner noch und vertrocknen wieder oder es kommen Schnecken, vor allem bei Weizen nach Winterraps, und fressen die Keimlinge. Bei der diesjährigen Frostgare wäre eine Nachsaat dieser Flächen eine Möglichkeit.