Winterraps – Aussaat Anfang September kein Problem!

Wichtige Informationen aus dem Landkreis Ravensburg vom 26.08.2025
Das versierte Ravensburger Beratungstrios M. Koch, M. Kreh und S. Löbner vom Landwirtschaftsamt informiert darüber, dass im Landkreis die Rapsaussaat ansteht und, dass einige Flächen schon gesät sind, bei vielen Betrieben der Raps aber noch im Sack ist. In diesem Zusammenhang vermutet das kompetente Ravensburger Beratungsteam, dass die vorhergesagte Wetterlage in den kommenden Tagen für das Wachstum von Ausfallgetreide und gesäten Zwischenfrüchten positiv sein wird, die Aussaattätigkeiten beim Raps dadurch jedoch ziemlich ausgebremst werden.
Die verschiedenen Landesanstalten und Züchter haben das Thema Spätsaat (Mitte September) untersucht und im langjährigen Mittel nur geringe Minder-Erträge von unter 5% ermittelt. Auf schwereren Standorten kann dies natürlich wieder anders aussehen. Vielmehr wichtig sind die altbekannten Grundsätze des Saatbettes: tief gelockert, gut abgesetzt, feinkrümelig.
Die Vorteile der späteren Saattermine sind das besser abgesetzte Saatbett, der geringere Nährstoffbedarf im Herbst und die bessere Gesundheit der Bestände. Hierzu sollte aber auch zuvor bei der Sortenwahl auf robuste, spätsaatverträgliche und somit frohwüchsige Sorten wie z.B. Detlef, Picard, Daktari, Famulus, KWS Ambos, KWS Ektos, Ambassador, Achivar geachtet worden sein.
Die individuellen Erfahrungen der letzten Jahre zeigen aber auch, dass eine spätere Saat erst Anfang September in unseren Breitengraden keine Probleme darstellen. Im Gegensatz war es sonst teilweise eher der Fall, dass früh gesäte Bestände durch milde Herbstwitterung und späten Wintereinbruch noch ordentlich „gebremst“ werden mussten.
Die Erntereste der Vorfrucht sollten im Saathorizont des Raps keine Blockade darstellen, entweder sollten diese noch oben aufliegen, oder aber tiefer eingearbeitet und gleichmäßig eingemischt sein, Strohmatten sind ein No-Go! Nur so ist ein optimales Keimen und Auflaufen gesichert. Je nach Standort ist auch die Bodenfeuchte mehr oder weniger ausschlaggebend.
Praxistipps: Bis ca. Ende nächster Woche werden die Herausforderungen eher die zu feuchten Bodenbedingungen sein. Zu diesem Termin ist es aber angeraten die Saatstärke bei guten Bedingungen auf 45 Kö/m² auf schlechten Standorten/Bedingungen sogar bis zu 55 Kö/m². So kann das Ziel von 25-40 Pflanzen/m² vor Winter erreicht werden. Für Einzelkornsaaten sind diese späten Saattermine nicht vorteilhaft. Die hohen geforderten Saatstärken Mitte September führen zu einer zu engen Saatgutablage in der Reihe, hier sollte das Mindestmaß von 6-7 cm eingehalten werden. Dies führt bei Reihenweiten von 45 oder 50 cm zu höchstmöglichen 30 Kö/m².