Wissenschaftliche Studie aus England und der Schweiz - Hohe Prävalenz von Tierarzneimitteln in Vogelnestern

Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 11.03.2025

Kurze, aussagekräftige Beschreibung der Thematik - Die Umweltauswirkungen von Insektiziden, die zur Behandlung von Ektoparasiten bei Haustieren eingesetzt werden, sind nicht gut erforscht, da sie keiner detaillierten Umweltrisikobewertung unterzogen werden. Viele dieser Behandlungen enthalten Wirkstoffe wie Fipronil und Imidacloprid, die in der EU in der Landwirtschaft verboten sind. Diese Behandlungen werden äußerlich angewendet und können über einen längeren Zeitraum im Fell des Tieres verbleiben. Vögel (Erwachsene, Eier und Nestlinge), die Fell als Innenschicht für ihre Nester verwenden, können diesen Chemikalien dermal ausgesetzt sein. In dieser Studie haben wir 103 Nester von Blau- und Kohlmeisen gesammelt, die mit Fell ausgekleidet waren. 

Mithilfe von UHPLC-MS/MS konnten wir 17 der 20 von uns untersuchten Insektizide nachweisen, wobei die Anzahl der pro Nest nachgewiesenen Insektizide zwischen 2 und 11 lag. Fipronil, Imidacloprid und Permethrin wurden in 100%, 89,1% bzw. 89,1% der Proben nachgewiesen. Die durchschnittliche Konzentration von Fipronil, Imidacloprid und Permethrin betrug 115,5 ppb, 376,3 ppb bzw. 231,1 ppb. Dinotefuran wurde in der höchsten Konzentration von 7198 ppb in einer einzigen Probe gefunden. Insgesamt wurde eine höhere Anzahl toter Nachkommen oder ungeschlüpfter Eier in Nestern gefunden, die eine höhere Anzahl von Insektiziden, eine höhere Gesamtkonzentration an Insektiziden oder eine höhere Konzentration an Fipronil, Imidacloprid oder Permethrin enthielten. Dies legt nahe, dass der Kontakt der Eier mit Insektiziden in der Nestauskleidung zu Sterblichkeit und geringerem Fortpflanzungserfolg führen kann. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer Neubewertung der Umweltrisiken, die mit der Verwendung dieser starken und persistenten Insektizide bei Haustieren verbunden sind.

 

Objektive Bewertung dieser Publikation - Zur inneren Beruhigung - Die genannten Wirkstoffe haben bei uns in Deutschland keine Zulassung. 

Zu bedenken ist - Eine große Gefahr besteht aber darin, dass bei uns Produkte die diese Wirkstoffe enthalten, auf dem Markt frei verfügbar sind. Damit können diese Mittel im Bereich der Tiergesundheit ohne jede weitere Sachkunde von Tierhaltern eingesetzt werden. Und damit liegt nicht nur die Feststellung im Raum, dass Pflanzenschutzmittel offenbar strenger geprüft werden als Mittelwirkstoffe die in der Tiergesundheit eingesetzt werden. Tatsache ist, dass jede Landwirtin und jeder Landwirt die heute Pflanzenschutzmittelwirkstoffe auf ihren Feldern ausbringen wollen sachkundig sein müssen. Diese Sachkunde ist auch regelmäßig nachzuweisen. Der Besuch spezifischer Fortbildungen und Kursbesuche ist für alle Pflanzenschützenden in der modernen Zeit keine Frage des Aufwandes, sondern in den oben angeführten Zusammenhängen eine Frage der Gerechtigkeit.

Erfahren Sie mehr…

 

Tags