Zuckerrüben – Haben zu kämpfen…
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 04.04.2025
„Die vor 10-14 Tagen gesäten Rüben haben zum Teil mit einer festen Kruste beim Durchstoßen der Bodenoberfläche zu kämpfen,“ so die langjährig renommierten Berater im Hohenlohekreis B. Weger und M. Wahl im Vorfeld ihrer heutigen Empfehlungen für den regionalen Zuckerrübenanbau.
Momentan sind die jungen Pflänzchen etwas geschwächt und für Herbizidmaßnahmen empfindlich. Da die Nächte auch noch kalt sind und gebietsweise auch noch Frost vorhergesagt wird, sollte die noch anstehende Herbizidmaßnahme noch etwas aufgeschoben werden. Wenn aufgrund einer bereits vorhandenen, stärkeren Verunkrautung nicht bis nächste Woche abgewartet werden kann, dann sollte möglichst bald appliziert werden. Die Rüben können dann noch Teile des Wirkstoffes abbauen.
Folgende Situationen trifft man auf den regionalen Schlägen an:
Ausfallraps ist zum Glück bisher wenig aufgelaufen, nach diesem sollte der Termin der 1. NAK nächste Woche ausgerichtet werden. Im Laubblattstadium wird die Bekämpfung schwierig.
Unkräuter wie Melde oder Schwarzer Nachtschatten benötigen noch mehr Wärmesumme und sind bisher noch nicht aufgelaufen.
Taubnesseln, Ehrenpreis etc. können im Laubblattstadium noch bekämpft werden und sind kein Grund in das man in dieser Woche mit einer Behandlung ins Risiko geht.
Klettenlabkraut ist aufgrund der konsequenten Bekämpfung im Getreide nahezu kein Problem mehr.
Eine mögliche Maßnahme wäre für den Raum Öhringen, möglichst Frost geschützte Lage:
1,0 bis 1,2 Liter/ha Belvedere duo + 1,5 kg/ha Goltix Gold +0,3 Liter/ha Hasten
Die kurz- und mittelfristigen Aussichten ohne Niederschläge werden im Hinblick auf die Herbizidmaßnahmen in Zuckerrüben zur Herausforderung.
Mögliche Standardempfehlung für die laufende Woche bei allgemeiner Verunkrautung:
1,3 Liter/ha Belvedere Duo + Goltix Gold 1,5 Liter/ha + 0,5 Liter/ha Hasten + 0,2 Liter/ha Venzar
Grundsätzlich gilt bei trockener Witterung - Zum Herbizid Belvedere Duo, Betanal Tandem, Betasana etc. sollte immer Hasten oder Mero zur besseren Benetzung zugesetzt werden. Der Wirkstoff Metamitron (Goltix Gold, Goltix Titan, Metafol etc.) sollte auch bei trockener Witterung, zumindest mit reduzierter Aufwandmenge, zusammen mit den blattaktiven Mitteln appliziert werden.
Das Mittel Venzar 500 SC, mit guter Wirkung gegen Raps, Klette und auch Knöterich hat nur 20 % Blattwirkung, sollte aber auch unter trockenen Bedingungen in die Mischung kommen, da es die Wirkung der anderen Wirkstoffe verstärkt.
Neues Herbizid „Rinpode“ mit dem Wirkstoff RinskorTM - In unseren Versuchen hat dieser Wirkstoff zu Verdickung und Verlängerung der Stängel geführt. Die Rüben waren aufgrund der Anwendung gestresst. Bei der Bekämpfung von Melden ist dieser Wirkstoff eine Bereicherung. Unsere Empfehlung ist Rinpode erst in der 2. Applikation bei größeren vitalen Rüben zuzusetzen.