Zuckerrüben – Anbaudichte erhöht Cercospora-Druck

Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 23.07.2025

 

Aus Sicht des Kupferzeller Beratungstandems B. Weger und M. Wahl begünstigen die warmen und inzwischen auch feuchten Bedingungen die Cercospora-Infektionen. „Neben der Witterung hat auch die Anbaudichte einen sehr großen Einfluss auf den Infektionsdruck,“ so die beiden Kupferzeller Experten im Vorfeld ihrer heutigen, regional gültigen Empfehlungen. Diese versehen die Berater mit dem unmissverständlichen Hinweis: „Unter den aktuell günstigen Infektionsbedingungen und beim Anbau einer anfälligen Sorte muss das Befallsgeschehen im Feld unbedingt beobachtet werden um gegebenenfalls eine zeitlich etwas frühere Folgebehandlung in Erwägung zu ziehen.“ 

 

Um den Wirkstoff Prothioconazol zu schützen, sollte bei der zweiten Behandlung ein Wirkstoffwechsel erfolgen und vorzugsweise ein Mittel ohne Prothioconazol eingesetzt werden. Für die zweite Behandlung wird daher der Einsatz von Diadem (Mefentrifluconazol, Fluxapyroxad) zusammen mit einem Kupferpräparat empfohlen. Spätestens 3 Wochen nach der letzten Applikation sollte eine Folgebehandlung durchgeführt werden.

 

Praxistipps: Beim Einsatz von Kupfer-Präparaten sollte an warmen und sonnigen Tagen am Abend appliziert werden. Der Zusatz von N-haltigen Düngemittel wie AHL sollte in den o.a. und den u.a. Mischungen unterbleiben. Unmittelbar nach der Applikation und in den ersten paar Stunden danach ist der Stressfaktor für die Blätter am Größten. In Kombination mit anderen Stressfaktoren wie hoher UV-Strahlung kommt es zu Aufhellungen, im schlimmsten Fall sind Nekrosen an den Rübenblättern möglich. Auch feuchte Blätter bei der Applikation scheinen diese Symptome zu verstärken. Unter kritischen Bedingungen sollte die Aufwandmenge an Kupfer reduziert werden.  Trotz der Nachteile, ist das Kupferhydroxid der entscheidende Baustein bei der Cercospora-Bekämpfung. Die Azol-Fungizide zeigen auch im Hohenlohekreis schon eine nachlassende kurative Wirkung.

 

Hinweis für schon behandelte Flächen - Das Kupfer ist eigentlich regenbeständig, bei Regenmengen über 40 mm wird der Wirkstoff auf den Blättern aber erheblich reduziert. In diesen Fällen, vor allem bei anhaltender warmer Schauer-Witterung, muss über eine Folgebehandlung nachgedacht werden. 

Für die erste Behandlung: 

  • Propulse (1,2 Liter/ha) oder Panorama (0,6 Liter/ha) + Kupferpräparat 

Für die zweite Behandlung: 

  • Diadem (1,0 Liter/ha) + Kupferpräparat 

 

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