Zuckerrüben – Befall noch moderat

Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 11.08.2025
„Die Cercosporainfektionen sind in den letzten Tagen stark angestiegen,“ so G. Kleemann, Pflanzenschutzberater vom Landwirtschaftsamt Ilshofen im Landkreis Schwäbisch Hall mit der Ergänzung: „Durch den vielen Regen der letzten Wochen (und die daraus resultierende höhere Luftfeuchtigkeit) und die nun hohen Temperaturen wird der Druck auch vorerst hoch bleiben.“Selbst bei Temperaturen über 30 °C wird die Ausbreitung des Pilzes gefördert.
Praxistipps: Auf noch nicht behandelten Flächen könnte die Schadensschwelle von 15% befallener Blätter nun überschritten sein, oder - mit großer Wahrscheinlichkeit - in den nächsten Tagen überschritten werden. Kontrollieren Sie diese Flächen jetzt unbedingt (zum Beispiel morgens bevor der Drusch losgeht) und behandeln Sie die Rüben – bei Überschreitung – schnellstmöglich. Infektionen können sich im Feld aktuell stark erhöhen, sodass diese Behandlung nicht dem Dreschen hintenanstehen sollte. Achtung: Eine Kurativleistung der Azolfungizide ist kaum vorhanden.
Auch in den Randgebieten des Rübenanbaus im Kreis mit aktuell (noch) geringem Cercosporadruck wäre die Durchführung einer Fungizidbehandlung sinnvoll. Vor allem das letzte Jahr hat gezeigt, dass Cercospora einiges an Ertrag kosten kann. Auf Flächen, die bereits vor 3 bis 4 Wochen behandelt wurden, ist eine erneute Kontrolle ebenfalls angebracht und eine Folgespritzung bei Bedarf notwendig.
Empfehlung für die Erstbehandlung:
Propulse (1,2 Liter/ha) oder Panorama (0,6 Liter/ha) + Kupferpräparat
Empfehlung für die Zweitbehandlung:
Diadem (1,0 Liter/ha) + Kupferpräparat (durch Diadem ein Azol-Wirkstoffwechsel)
Aufgrund der hohen Temperaturen sollten die Behandlungen erst am Abend erfolgen. Die Kupferpräparate sind sonst ein weiterer hoher Stressfaktor für die Rüben. Nichtsdestotrotz sollten Sie auf die kupferhaltigen Präparate nicht verzichten, denn diese unterstützen die Wirkungsdauer sowie die Wirkungssicherheit.