Zuckerrüben – Cercospora strategisch angehen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 02.07.2025
„In den wärmeren Regionen, in denen Niederschlag gefallen ist oder morgendlicher Tau vorhanden war, ist die Infektionsgefahr für Cercospora erhöht,“ so die heutigen Erkenntnisse von A. Vetter aus der renommierten, amtlichen Pflanzenschutzberatung im Landkreis Heilbronn. „Auf unserem Beobachtungsschlag in Erlenbach haben wir am Montag erste „Cercospora-Flecken“ entdeckt – daher empfehlen wir eine engmaschige Kontrolle der Schläge 2 bis 3x die Woche.“ Gefährdet sind vor allem Schläge neben letztjährigen Rübenfeldern und empfindliche Sorten.
Wie wird bonitiert? - Sie kontrollieren diagonal über den Schlag hinweg 100 Blätter aus dem mittleren Blattbereich der Rübe. Der amtliche Bekämpfungsrichtwert liegt bis Ende Juli bei 5% befallener Blätter.
Nach Überschreiten dieses Bekämpfungsrichtwertes kann ein Fungizid in Kombination mit einem Kupferprodukt zum Einsatz kommen (IP-Heft, Seite 96, Tabelle 48). Das BVL hat vor kurzem Notfallzulassungen für die kupferhaltigen Produkte Funguran progress, Grifon SC, Recudo, Cuproxat und Yukon erteilt. Beachten Sie die jeweiligen Auflagen der Produkte!
Empfehlung für die Erstbehandlung - Propulse + Funguran progress mit 1,2 Liter/ha+1,25 kg/ha
Praxistipps: Fahren Sie am besten in den Morgenstunden, um den Morgentau (taufrisch) zu nutzen und mit 300 Liter Wasseraufwandmenge, um die Pflanzen ausreichend zu benetzen. Bitte beachten sie dabei aber auch, dass Kupfer-Applikationen auf taunasse Bestände bei nachfolgend intensiver Sonneneinstrahlung zu Blattverbrennungen führen können.
Achtung: Insektizide sollten solo gefahren werden. Je nach Wasserqualität kann die Mischung aus Insektizid, Fungizid und Kupfer zu Problemen führen (Ausflocken, Schlieren). Ebenso sind Minderwirkungen die durch Mischungen hervorgerufen werden nicht komplett ausgeschlossen.